Teure Preise, steigende Kosten – auch Touristen sind im Urlaub aktuell natürlich nicht vor der Inflation geschützt. Auf Usedom erreicht das ganz neue Ausmaße – das behauptet zumindest einer, der seit vielen Jahren regelmäßig als Urlauber auf die Insel fährt.
Die Pandemie stecke dem Eiland in der Ostsee noch tief in den Knochen. Der Krieg in der Ukraine mache es noch schlimmer. Und die Politiker? „Tun nichts“, meint ein Inselkenner von Usedom gegenüber MOIN.DE. Dabei könnte der Urlaub auf der Insel doch so schön sein. Aber das war mal…
Usedom: Urlauber erkennen die Insel nicht wieder
Usedom – malerische Sandstrände, grüne Wiesen und Wälder, blaue Seen und mehr Sonne als nirgendwo sonst in Deutschland. Die Insel in der Ostsee hat für Touristen viel zu bieten. Da liegt es nahe, dass jährlich Millionen Besucher auf das kleine Eiland kommen, um die vielfallt der Natur zu erleben.
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Doch was nach außen so reizvoll und schön klingt, kratzt im Verborgenem am Fundament. Überall in Deutschland kämpfen Urlaubsorte um ihre Gäste, nicht nur auf Usedom. Die vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen, und die steigenden Preise machen es den Hoteliers und Gastronomen nur noch schwerer.
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Herr F. kommt schon lange auf die Insel. Nach Jahrzehnten ist er ein echter Kenner – weiß, wo man die schönsten Sonnenuntergänge sehen und das beste Fischbrötchen genießen kann und hat die Insel in den vergangenen Jahren während aller Jahreszeiten erlebt.
Doch einiges, was der Usedom-Fan seit Jahren liebt und schätzen gelernt hat, hat sich seiner Meinung nach verändert. Und das macht ihn traurig.
Das ist Usedom:
- Insel in der Ostsee
- Befindet sich im äußersten Nordosten von Deutschland
- Die Insel hat zwei Grenzübergänge nach Polen
- Usedom ist die zweitgrößte Insel Deutschlands
- Bekannte Ostseebäder sind Zinnowitz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck
- Auf Usedom gibt es einen Flughafen, dieser ist bei Garz gelegen
- Die größte Stadt auf der Insel ist Swinemünde (Polnische Seite)
Usedom: Urlaubs-Vergnügen stark begrenzt
Das betrifft vor allem die Gastronomie. Einfach mal etwas leckeres Essen gehen, sitzt bei vielen Touristen nicht mehr ganz so locker. Und wenn doch, dann haben manche Restaurants geschlossen, ihr Angebot minimiert, die Preise explodieren oder es ist Ruhetag. Der Urlaubskomfort sei dadurch schon sehr eingeschränkt, meint der Usedom-Fan.
„Beim Minigolf gibt es keine ‚Küche‘ mehr. Das Kartoffelhaus öffnet erst ab 16 Uhr, die Oase hatte auch keinen Koch, was sich ebenfalls im deutlich reduzierten Angebot und den geänderten Öffnungszeiten zeigte.“
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Der Urlaub sei nicht mehr derselbe. Doch der Insel-Kenner möchte nicht falsch verstanden werden. Usedom und der Ort Zinnowitz im speziellen sehen „blendend“ aus. Die Zeit auf der Insel sei wie immer wunderschön gewesen. „Aber so ein leicht beklemmendes Gefühl, dass die letzten zwei bis drei Jahre dann eben doch ihre Spuren hinterlassen haben, beschlich mich schon“, erzählt er.
Und dieses Gefühl bestätigt auch der Chef des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Krister Hennige gegenüber dem „NDR“. Zwischen 25 und 30 Prozent der Fachkräfte sei in krisensichere Jobs abgewandert, Restaurants könnten es sich nicht mehr leisten, durchgehend zu öffnen und Ausbildungsplätze blieben unbesetzt.
Usedom: Urlauber wünscht sich die alten Zeiten zurück
Mittlerweile öffnet die Kartoffelburg, wie sie eigentlich heißt, wieder um 11:30 Uhr. Und in der Oase am Meer in Zinnowitz gibt es nun auch wieder warme Küche. In der Hochsaison wolle man sich die Einnahmen nicht entgehen lassen, auch wenn es mit den Fachkräften nicht so einfach sei.
Der Urlauber, der seit Jahrzehnten auf die Insel fährt, wünscht sich allerdings mehr Unterstützung der Politik. Er schlägt vor, die Gastronomen mit finanziellen Mitteln zu unterstützen, damit diese ihre Heizungen modernisieren könnten, um den Energieverbrauch langfristig zu senken und dadurch Kosten zu sparen.
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Klar würden Urlauber nun auch langsam wieder vermehrt Ziele im Ausland ansteuern, das mache es der Gastronomie auf Usedom sicherlich auch nicht leicht. Doch laut einer Umfrage sind und bleiben die deutschen Küsten die beliebtesten Reiseziele der Deutschen.
Doch um die ansässigen Unternehmer auf Usedom zu bestärken, sollte das Land MV auf Kampagnen setzen, die den Urlaub in der Nebensaison anpreist, wünscht sich der Insel-Kenner. Denn er würde auf der Insel gerne schon bald wieder so Urlaub machen, wie er es kennen und lieben gelernt hat.