Es ist ein Rechenbeispiel, das viele deutsche Verbraucher wütend machen dürfte. Der beliebte Heinz Ketchup etwa kostet hierzulande 5,98 Euro pro Liter – rund zwei Euro mehr als in Frankreich und einen Euro mehr als in den Niederlanden.
Dabei sind weder Rohstoffmangel noch die Inflation oder die aktuell höheren Lebensmittelpreise in Deutschland Schuld an dem Aufschlag, sondern die Hersteller selbst. Das hat Edeka-Vorstandsboss Markus Mosa im Interview mit der „Bild“ kritisiert.
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Edeka-Chef: Hersteller knebeln den Handel
Mosa zufolge werden die Händler dazu gezwungen, Markenartikel national einzukaufen, „auch wenn das teurer ist und die Verbraucher in Deutschland unnötig belastet“ werden. Die Hersteller täten alles dafür, dass die „Produkte die Grenzen nicht passieren“, um die Preise „möglichst hoch“ zu halten.
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Im Klartext heißt das: Statt die Händler wie Edeka Waren günstiger im Ausland kaufen zu lassen, müssen diese die Produkte in Deutschland erwerben. Hier sind die Preise zum Teil deutlich höher als etwa in den Niederlanden oder Frankreich.
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Edeka kassiert für Nescafé doppelten Preis
Leidtragende sind die Verbraucher. Sie zahlen für ein- und dasselbe Produkt zum Teil beinahe doppelt so viel wie im europäischen Ausland – zum Beispiel für Nescafé. Während das 200-Gramm-Glas in Frankreich gerade einmal 4,86 Euro und in den Niederlanden 7,97 Euro kostet, müssen deutsche Kunden aktuell 9,12 Euro hinlegen.
Große Unterschiede gibt es auch bei beliebten Süßigkeiten. Die 100-Gramm-Packung M&M’s kostet bei uns momentan 1,24 Euro, in den Niederlanden hingegen 86 Cent und in Frankreich sogar nur 70 Cent. Auch die Milka 100-Gramm-Tafel ist in Deutschland mit 1,29 Euro deutlich teurer als in den Niederlanden (79 Cent) und in Frankreich (1,09 Euro).