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Rewe, Edeka und Co.: Preis-Irrsinn – warum kostet Gemüse in Plastik weniger als unverpackt?

Müll zu vermeiden und auf Plastik zu verzichten, ist beim Einkaufen gar nicht so leicht – häufig sind diese Produkte sogar teurer! Doch warum?

Rewe
© IMAGO / Martin Wagner

Rewe: Die Erfolgsgeschichte der Supermarktkette

Die Rewe Group mit Sitz in Köln ist eine der größten Handelskonzerne Deutschlands. Zu ihr zählen nicht nur die Supermarktkette Rewe. Dazu gehört auch Penny, Toom, Billa in Österreich, DER Touristik Deutschland und Lekkerland.

Die Frischetheke ist meist die erste Abteilung im Supermarkt. Glänzendes Gemüse und makelloses Obst locken ihre Kunden schon am Eingang, vermittelt ein Gefühl von Frische und machen Lust auf mehr. Doch beim genaueren Hinsehen, glänzt häufig nicht nur das Gemüse selbst, sondern vor allem die Plastikverpackung, in der Tomaten, Salat und Kartoffeln fest verschweißt sind. Und auch das Preisschild an den Obst-Regalen von Rewe, Edeka und Co. glänzt – mit teuren Preisen.

Wer nachhaltig und gesund einkaufen gehen möchte, muss deshalb meist tief in die Tasche greifen. Ob Bio-Markt, Supermarkt oder Unverpackt-Laden – wer Obst und Gemüse ohne Plastikverpackung kaufen möchte, wird viel Geld los. Doch warum müssen Kunden bei Rewe, Edeka und Co. für weniger mehr zahlen?

Rewe, Edeka und Co.: Extra Plastik – Extra günstig

Auf Plastik zu verzichten, sollte doch eigentlich gar nicht so schwer sein, oder? Schließlich ist es besser für die Umwelt und gesünder für den Körper. Dass Obst und Gemüse in Supermärkten derzeit überwiegend in Plastikverpackungen angeboten werden, hat allerdings verschiedene Gründe. Allen voran stehen Hygiene, Schutz und Lebensmittelverschwendung.

In Plastik verpacktes Gemüse lässt sich leichter unbeschadet transportieren, die Waren bleiben in vielen Fällen länger frisch und die Kennzeichnung für Herkunft und Preis ist für die Supermärkte einfacher. Doch warum kostet ein Produkt mit zusätzlicher Plastikhülle mehr als eines ohne? Müssten nicht eigentlich noch Extrakosten für das Plastik anfallen? DerWesten.de hat nachgehakt.

Rewe, Edeka und Co.: Aufwand bei unverpackten Produkten höher

Generell seien Verpackungsvermeidung und Verpackungsoptimierung seit Jahren wichtige Anliegen von Edeka, erklärt eine Sprecherin des Unternehmens auf Nachfrage der Redaktion. Wo möglich, solle Verpackungsmaterial unter Beachtung des Produktschutzes und der Vermeidung von Lebensmittelverlust, vermieden werden. „Nahezu alle Obst- und Gemüse-Produkte bieten wir auch lose an, kennzeichnen viel mit Etiketten oder auch „Smart Branding“. Allein mit dieser Laserbeschriftung lassen sich 50 Tonnen Verpackungsmaterial jährlich einsparen.“


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Tatsächlich bieten die Filialen der Edeka-Kette laut einer Statistik der Verbraucherzentrale Hamburg aus dem Jahr 2019 am wenigsten verpacktes Obst und Gemüse an. Warum dieses allerdings teurer ist, will die Sprecherin nicht eindeutig beantworten. Die Rewe-Group hingegen, wird deutlicher.

„Die Kosten für dünne Beutel, Netze oder Banderolen, die Warengebinde erzeugen, sind pro Produkt“ so gering, dass es kaum einen Unterschied mache, heißt es in einem Statement. Hinzukämen ein „höhere Personalaufwand, aufwändigere Logistik, aufwändigere Präsentation, geringere Flächenproduktivität und zum Teil höhere Lebensmittelverluste.“

Auf Plastikverpackungen zu verzichten, bedeutet für Edeka, Rewe und Co. also einen großen Mehraufwand und damit höhere Kosten.