In der Dämmerung machen sich Tausende auf den Weg – und bewegen sich in einer großen Masse durch das Wasser in Richtung der Strände auf Norderney.
Was gruselig klingt, ist eigentlich harmlos, dennoch dürfte sich bei so manchem Norderney-Urlauber das ein oder andere Nackenhaar in die Senkrechte bewegen…
Norderney: Immer geradeaus
Was sich da am frühen Abend durch die flache Nordsee bewegt, wirkt wie eine durchgetaktete Choreographie – ein Schritt folgt dem Nächsten, die Scheren immer voraus.Hunderte, Abertausende sind aktuell unterwegs vor Norderney. Was hier emsig krabbelt, sind Einsiedlerkrebse, die sich aktuell Norderney als Ziel ausgesucht haben. Dabei fällt ein Merkmal besonders ins Auge.
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Die sogenannten Diogenes-Einsiedlerkrebse sind nämlich die einzigen Krebse unter den Einsiedler-Arten, die eine vergrößerte Schere besitzen. Daran sind die kleinen Krabbler mit der festen Schale gut zu erkennen. Auch an den Küsten des Mittelmeers, des Atlantiks und des Schwarzen Meeres kommen die Tierchen vor – und entlocken arglosen Strand-Besuchern trotz ihrer Winzigkeit wohl nicht selten Ausrufe des Schreckens.
Norderney: Schreck am Strand
Denn die Einsiedler-Krebse setzen sich gerne in Muscheln fest, daher auch ihr klingender Name – benannt sind die Diogenes-Einsiedler Krebse nämlich nach dem griechischen Philosophen Diogenes (etwa 413 v. Chr. bis 323 v. Chr.). Der soll sich freiwillig für das Leben eines Armen entschieden und in einem Vorratsgefäß gelebt haben. Fängt da eine von Einsiedlerkrebsen bewohnte Muschel am Strand von Norderney plötzlich zu Laufen an, sorgt das schnell für Schrecken unter Muschelsammlern.
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Sorgen bereiten muss der „Einfall“ der Massen auf Norderney aber niemandem. Laut den „Watt Welten“ auf der Insel sind die Tiere völlig harmlos. Lediglich Menschen mit Furcht vor allem Krabbeligen sollten zur nahenden Nacht das Flache Wasser der Nordsee lieber meiden – auch zum Schutz der Tiere.