An der Ostsee gibt’s reichlich Sprengstoff, und der ist auch nötig. Ein Bau voller Tradition soll endlich weichen und das Ende eines ungeliebten Kapitels (nicht nur an der Ostsee) sein. Da jubeln nicht nur Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, sondern auch Menschen außerhalb der Grünen.
Bei den Grünen dürften zusätzlich zu dem Knall bei der Sprengung an der Ostsee aber wohl auch die Korken knallen.
Ostsee: lang umstrittenes Thema
Der weithin sichtbare Schornstein des alten Kieler Kohlekraftwerks soll am Freitagmittag (17. November) zum Einsturz gebracht werden. Mit dem 134 Meter hohen Bauwerk wird dann das letzte Relikt des alten Kraftwerks verschwinden. Die Sprengung ist zwischen 13.30 Uhr und 14.30 Uhr an der Ostsee geplant, wie der Geschäftsführer des Gemeinschaftskraftwerks Kiel, Matthias Brock, sagte.
Das Steinkohlekraftwerk ist seit 2019 nicht mehr im Betrieb. Damals musste es für ein modernes Küstenkraftwerk weichen. Die Stadtwerke Kiel kündigten im März an, dass das Küstenkraftwerk als weltweit erstes Großmotoren-Heizkraftwerk in zwölf Jahren auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff umgerüstet werden soll.
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Ostsee: Maßnahmen getroffen
Die Kieler Grünen dürfte das besonders freuen. Jahrelang kämpfte die Partei für einen Wechsel in der Versorgungspolitik. Die mit dem Kohlekraftwerk verbundenen Treibhausgase und der Angriff auf die Atmosphäre wollten die Abgeordneten nihct länger hinnehmen. 2009 entschied sich die Stadt gegen ein neues Kohlekraftwerk Schon damals betonte die Partei: „Für die Klimaschutzstadt Kiel ist die jetzt getroffene Entscheidung ohne Zweifel zukunftsweisend.“ Im Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2023 ergänzten die Grünen: „Die durch uns vorangebrachte Abschaltung des Kohlekraftwerks in Kiel hat die gesamtstädtische Klimabilanz deutlich entlastet.“
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Für die Sprengung am Freitag (17. November) soll es laut Angaben einen Sicherheitsradius von 200 Metern geben. Davon wird der Schiffsverkehr auf der Kieler Förde laut Brock kaum beeinträchtigt, nur ein kleiner Bereich in Ufernähe werde gesperrt. Die unmittelbaren Anlieger sollen mit Handzetteln benachrichtigt werden.