In den Augen vieler Bewohner ist es der Gipfel einer umstrittenen Entwicklung auf der Insel Norderney. Der geplante Bau des ersten Fünf-Sterne Hotels auf der Insel erregt weiterhin die Gemüter auf der kleinen Urlaubs-Insel (MOIN.DE berichtete). Es formiert sich zunehmend aktiver Widerstand gegen das Projekt.
Nun wendet sich ein Bürger in einem offenen Brief an den Bürgermeister und die Verantwortlichen der Stadt Norderney. Er sieht einen klaren Widerspruch zwischen dem Projekt und den eigentlichen Aufgaben der Politik. Die aktuelle Situation will er nicht länger auf sich sitzen lassen…
Norderney: „Inselfremde Investoren mit Dollarzeichen in den Augen“
Volker Wohnig ist auf Norderney groß geworden, die Insel und ihre Menschen liegen ihm zutiefst am Herzen. Doch die aktuelle Entwicklung seiner Heimat bereitet ihm Sorgen – in einem offenen Brief an die Verantwortlichen bringt er seine Kritik zum Ausdruck und die kann sich sehen lassen! Unter anderem ist von einer „bürgermeisterlichen Luxusgläubigkeit“ die Rede. Mit seinen Worten wird er vielen Gegnern des umstrittenen Mega-Projektes aus der Seele sprechen.
In dem neuen Projekt für die Insel könne er „weder Sinnhaftigkeit, Gemeinwohl noch Nachhaltigkeit erkennen“. Das geplante Hotel sei stattdessen der Beleg für eine „Versyltung durch inselfremde Investoren mit Dollarzeichen in den Augen und damit eine indirekte
Zweckentfremdung von dringend benötigtem Wohnraum.“ Er ergänzt: „Dies steht im eklatanten Widerspruch zum bürgermeisterlichen Credo, den Norderneyer
Wohnraummangel zu verringern.“
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Norderney: Luxus und fehlender Wohnraum
Mit seiner Kritik ist der besorgte Bürger keinesfalls allein. In den vergangenen Wochen war vor allem in den sozialen Medien immer wieder Kritik an den Plänen der Stadtverwaltung und Investoren aufgetreten. Sie befürchten, dass Norderney, Sylt den Titel als Insel der Schönen und Reichen abrennen wolle – zum Jahreswechsel hatte die Insel bereits einen Negativ-Rekord mit den höchsten Übernachtungspreisen eingefahren (MOIN.DE berichtete). Luxus-Bauten in den Zeiten von ohnehin fehlendem bezahlbarem Wohnraum? Das passt in den Augen vieler Bewohner einfach nicht zusammen.
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Nach aktuellem Erkenntnisstand hat sich Bürgermeister Ulrichs noch nicht zu der anhaltenden Kritik geäußert. Der offene Brief könnte das Thema nun erneut auf die politische Agenda setzen.