Den alten Wohnwagen verkaufen und noch gutes Geld dafür bekommen – warum nicht? Ebay, Kleinanzeigen oder Facebook geben genug Gelegenheit. Einem erfahrenen Camping-Kenner wurde das nun zum Verhängnis, er muss sich einem echten Shit-Storm stellen. Obwohl er sein Gefährt erfolgreich loswurde…
Denn das Angebot ging so manchem selbsternannten Camping-Profi so richtig gegen den Strich.
Camping: Für viele ein schlechter Scherz
Kay H. bot seinen alten Wohnwagen über eine Anzeige auf Facebook an, für knapp 1.000 Euro. Das Modell „Hobby Prestige“ hat schon einige Jahre auf dem Buckel – und sieht auch entsprechend so aus. Die Außenhülle starrt vor Dreck, ist mehr grün als weiß, im Inneren ist es noch dramatischer. Zersplitterte Armaturen, Flecken, jede Menge Schmutz. Kein Problem, findet Kay H. Doch die Camping-Community sieht das anders.
„Das ist dreist“, vermeldet eine Frau. „Dafür Geld nehmen? Unglaublich“, kommentiert ein offensichtlich fassungsloser Mann. Andere halten das Angebot sogar für einen Scherz. Der Besitzer, der sein Angebot voll und ganz ernst meint, bekommt sogar unschöne Privatnachrichten, erzählt er MOIN.DE genervt. „Einfach anzünden“, legt man ihm etwa nahe.
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Camping: Unnötiger Shit-Storm
Er selbst habe den „Hobby Prestige“ ausschlachten wollen, nachdem er ihn bei einem Tauschgeschäft erstanden habe, so H. Die Idee: Er und seine Frau wollten ein neu erworbenes Wohnmobil, mit Teilen aus dem nicht mehr ganz neuen Gefährt, aufmöbeln – ein Bastelprojekt. Dazu kam es jedoch nicht, jetzt sollte der Wohnwagen eben weg. Keine ungewöhnliche Idee im Camping-Business. Trotzdem kriegt’s der Verkäufer dicke.
Kay H. hat sein Bastelprojekt, dass er selbst mit Empfehlung für die reine Stand-Nutzung inseriert hat, mittlerweile tatsächlich verkauft. Er habe weniger als die anvisierten 999 Euro bekommen, gibt er im Gespräch mit MOIN.DE zu – doch der Verkaufspreis sei letztendlich „okay“ gewesen. Ohne Zulassung, mit geflickten Dachfenstern, undichten Stellen und kiloweise Dreck wohl ein gutes Geschäft. Die Neubesitzer wollen den „Hobby Prestige“ als Stand-Wohnwagen nutzen, erzählt H.
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Camping: Perspektivwechsel!
Dagegen ist nichts einzuwenden – trotzdem sieht sich der erfolgreiche Verkäufer noch immer Nachrichten von empörten Camping-Liebhabern gegenüber. Dabei habe er nur helfen wollen, sagt er. „Leuten, die nicht einfach mal sechs, siebentausend Euro haben für einen neuen Wohnwagen. Die lieber sagen, sie nehmen einen schlechten Wohnwagen und richten sich den mit eigener Kraft wieder her. Ein guter Einstieg in die Welt des Camping“, sagt er gegenüber MOIN.DE.
Seine Mission hat Kay H. wohl erfolgreich erfüllt. Der Käufer wolle den runtergerockten „Hobby Prestige“ als Standwohnwagen nutzen, verrät er. Trotzdem nervt ihn, dass Kritiker genau das „nicht sehen“. So hilfreich die sozialen Netzwerke beim Verkauf am Ende waren – die Kehrseite ist massenweise Hohn und Spott. Und das hilft wirklich niemandem.