Seit Wochen herrscht am Flughafen Hamburg Chaos (wir berichteten). Nun beginnen außerdem die großen Sommerferien in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Doch ausgerechnet jetzt, ruft verdi zum Streik auf.
Urlauber am Flughafen von Hamburg strömten schon am frühen Morgen zu den Terminals – und fanden lange Warteschlangen, frustrierte Mitmenschen und geschlossene Fast Lanes vor.
Flughafen Hamburg: Streik und lange Schlangen
Koffer-Chaos und lange Wartezeiten sorgten bereits bei vielen Flugreisenden für mächtig Frust. Urlaubs-Vorfreude kam nur selten auf, denn der Hamburger Flughafen hat derzeit mit massivem Personalmangel zu kämpfen.
Mit 45 000 An- und Abreisenden erwarte der Airport den betriebsstärksten Tag seit Beginn der Corona-Pandemie, sagte eine Sprecherin des Helmut-Schmidt-Flughafens. Vermutlich werde die Zahl erst am kommenden Freitag, nach dem Beginn der Schulferien in Hamburg, übertroffen.
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- Der Flughafen Hamburg ist der älteste und fünftgrößte Flughafen Deutschlands (Eröffnung: 1911)
- Der Flughafen Hamburg liegt im Stadtteil Fuhlsbüttel, mit einem kleinen Teil auf Norderstedter Gebiet
- Der Flughafen Hamburg hat eine Fläche von 570 Hektar (zwei Terminals), 32 Hektar nimmt dabei das Haupt-Vorfeld ein
- Insgesamt können am Flughafen Hamburg gleichzeitig 53 Flugzeuge abgefertigt werden
- Rund 17,31 Millionen Passagiere nutzen den Hamburger Flughafen 2019 für ihre Reise
- Am 10. November 2016 erhielt der Flughafen Hamburg den Namenszusatz „Hamburg Airport Helmut Schmidt“
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Wegen des hohen Aufkommens habe der Flughafen bereits um 3.15 Uhr die Terminals geöffnet und um 3.30 Uhr die Check-In-Schalter aufgemacht. Am Morgen seien bereits viele Familien in den Urlaub geflogen – dabei kam es laut Bundespolizei schon um 4.30 Uhr zu Wartezeiten von bis zu 60 Minuten vor den Sicherheitskontrollen.
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Wie zum Hohn rief verdi nun passen zur beginnenden Ferien-Zeit zum Streik auf. 30 bis 40 Mitarbeiter nahmen an einer Kundgebung von Verdi teil. Die Gewerkschaft hatte die rund 180 Mitarbeiter der Real Estate Maintenance Hamburg (RMH), einer Tochter der Flughafengesellschaft, zu einer eintägigen Arbeitsniederlegung ermutigt.
Die RMH-Beschäftigten sind für die Instandhaltung der Technik in der Gepäckbeförderung, der Startbahnen und anderer technischer Infrastrukturen zuständig. Der Tarifstreit habe gar keine Auswirkungen auf Passagiere gehabt, sagte die Flughafensprecherin. Airport-Geschäftsführer Michael Eggenschwiler hatte am Donnerstag nicht ausgeschlossen, dass etwa eine Rolltreppe stehen bleiben könne.
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Mit dem Warnstreik will Verdi den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die Gewerkschaft fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Anhebung der Löhne um 8,5 Prozent sowie Vorteile für Gewerkschaftsmitglieder. Die Arbeitgeber hätten dagegen bislang nur jeweils vier Prozent pro Jahr bei einer Laufzeit von zwei Jahren sowie weitere, nicht tabellenwirksame Leistungen angeboten.
Alles in allem blieben Streik und Personalmangel ohne größere Folgen. Die Flughafensprecherin lobte das Verhalten der Reisenden: „Die Passagiere sind sehr gut vorbereitet, darum ist die Lage stabil und entspannt.“ Flughafen und Bundespolizei hatten in den vergangenen Wochen immer wieder auf die Bestimmungen zum Handgepäck verwiesen. (dpa/wip)