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Hamburg: Corona-Inzidenz ist unfassbar hoch – doch trotzdem gibt es Entwarnung!

Hamburg: Corona-Inzidenz ist unfassbar hoch – doch trotzdem gibt es Entwarnung!

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Fast 40.000 Mensche infizieren sich derzeit pro Woche in Hamburg mit dem Coronavirus. Foto: IMAGO / Jürgen Ritter

Etwa 2051 von 100.000 Einwohnern werden laut Senat in Hamburg aktuell pro Woche nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Oder anders gesagt: 2 Prozent der Bevölkerung. Die Stadt liegt damit an der traurigen Spitze in Deutschland.

Nicht auszumalen, was in den Krankenhäusern der Stadt los wäre, wenn bei einem solchen Inzidenzwert immer noch die Delta-Variante des Coronavirus vorherrschen würde. Mittlerweile aber wurde diese in Hamburg fast vollständig von der weniger gefährlichen Omikron-Variante verdrängt. Trotzdem bedeutet das nicht, dass sich die Krankenhäuser leeren.

Hamburg: Noch keine Rekord-Krankenhauseinweisungen

552 Fälle werden in Hamburg aktuell in den Kliniken der Stadt behandelt, 77 davon auf Intensivstationen (rund ein Fünftel davon stammen allerdings nicht aus der Hansestadt). Es waren in der Vergangenheit aber auch schon mal über 100 Intensivpatienten.

Die Rekord-Inzidenz sorgt also bislang noch nicht für Rekord-Höchststände auf den Intensivstationen.

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Die Hamburger Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, stieg laut Robert-Koch-Institut (RKI) von 4,64 am Freitag auf 6,42 am Montag. Da der Inzidenzwert in Hamburg extrem hoch ist, ist nicht davon auszugehen, dass zeitnah wieder weniger Menschen in die Krankenhäuser eingeliefert werden.

Grund zur Panik ist das aber trotzdem nicht. Auch ein anderes schwer getroffenes Nord-Bundesland macht Hoffnung.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Hamburg: Situation ist „handhabbar“

MOIN.DE hat bei den Krankenhäusern der Stadt nachgefragt: In der bekanntesten Einrichtung, dem Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf (UKE), teilt Sprecherin Berit Waschatz mit, die Lage sei „handhabbar“.

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Was das Krankenhaus hingegen aktuell herausfordert, sind laut Waschatz „isolationsbedingte Ausfälle von Kolleg:innen“. Fast 40.000 von den 1,9 Millionen Einwohnern Hamburgs infizieren sich aktuell pro Woche mit dem Coronavirus und müssen in Isolation – hinzu kommen noch diverse enge Kontaktpersonen. Zum Vergleich: Der gesamte Stadtteil St. Pauli hat etwas mehr als 20.000 Einwohner.

Die Sprecherin gibt zu bedenken: „Wenn die Fallzahlen weiterhin so extrem hoch bleiben, wird perspektivisch aber auch die Zahl an Patient:innen auf Normalstation und Intensivstation steigen.“

Denn auch wenn das Risiko, mit einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus zu müssen, im Vergleich zur Delta-Variante um mehr als die Hälfte reduziert wird, rettet das längst nicht jeden vor einem längeren Krankenhausaufenthalt, Long-Covid-Folgen oder gar dem Tod.

Wer sich bestmöglich schützen will, sollte sich boostern lassen: „Omikron ist viel leichter übertragbar, führt aber insbesondere bei Geboosterten über alle Altersgruppen hinweg nicht zu so schweren Verläufen“, sagt Berit Waschatz.

Hamburg: Asklepios-Personal „geschafft und genervt“

Leichte Entwarnung kommt ebenfalls aus den Asklepios-Kliniken in Hamburg. Dort sagt Sprecher Franz Jürgen Schell auf MOIN.DE-Anfrage: „Die Corona-Patienten auf Normalstation sind tatsächlich die größere Herausforderung, aber das ist alles noch machbar. Natürlich ist unser Personal nach zwei Jahren Pandemie ziemlich geschafft und genervt, aber wir sind jetzt nicht in einem Überlastungsmodus.“

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Die Lage sei trotz der abenteuerlichen Inzidenz noch verhältnismäßig gut – dank der weniger gefährlichen Omikron-Variante. Zudem habe man in den Asklepios-Kliniken „relativ viele Patienten, bei denen die Diagnose Corona zufällig durch einen Test herauskommt. Die werden trotzdem isoliert, stellen aber kein großes Problem dar und haben oft keine Symptome.“

Gemeint sind Patienten, die mit anderen Beschwerden ins Krankenhaus kommen, die Routinetests dann aber dennoch auf Corona anschlagen.

Einen wichtigen Appell hat Franz Jürgen Schell an die Menschen in Hamburg: „Wenn ich Beschwerden habe, sollte ich mich in Behandlung geben. Es bringt nichts und wäre sogar gefährlich zu sagen: `Ich gucke auf die Inzidenz, ob ich meinen Herzinfarkt im Krankenhaus behandeln lassen sollte`.“

Hamburg: Vorhersagen sind schwierig

Auch ein Blick nach Bremen lohnt sich. Dort kämpft man schon seit längerer Zeit mit Inzidenzwerten weit jenseits der 1.000 und war damit zeitweise Spitze in Deutschland. Trotz aller Gefahr sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte jetzt, dass er keine Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems sehe.

Dafür ist hauptsächlich die eindrucksvolle Impfquote in dem Bundesland verantwortlich: In Bremen gelten 86 Prozent der Bevölkerung als vollständig geimpft, in Hamburg sind es knapp 80.

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Was in den nächsten Wochen passiert, lässt sich schwer voraussagen, doch es gibt einige Anzeichen dafür, dass eben jene hohe Impfquote dafür sorgt, dass die Krankenhäuser im Norden vom Allerschlimmsten verschont bleiben – dennoch wird es noch so einige Menschen treffen, darunter vor allem Ungeimpfte. Und es wird weiter Todesfälle geben. Auch Omikron bleibt eine tödliche Gefahr.

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Virologin Sandra Ciesek fasste es in einem NDR-Podcast so zusammen: Nie sei das Risiko, sich zu infizieren, größer gewesen – zugleich sei das Risiko für eine schwere Erkrankung, wenn man geimpft oder geboostert sei, niedrig wie nie.