Pferde sind seine große Leidenschaft. Aber für die Harley-Days in Hamburg stieg Till Demtröder (55) letztes Wochenende von seinem hohen Ross hinunter.

Er führte die 25 Kilometer lange Parade, die der angekündigte Stargast Peter Maffay kurzfristig abgesagt hatte, mit mehr als 4.000 Bikern mit an. Der Schauspieler, der lange an der Seite von Jan Fedder im „Großstadtrevier“ oder in „Notruf Hafenkante“, „Küstenwache“ und „Alarm für Cobra 11“ spielte, kam mit einer kessen Blondine in schwarzen Leder-Bikerklamotten im Stadtteil Hammerbrook in Hamburg an. Sie fuhr auf seinem Rücksitz mit. Eine neue Flamme?

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Nein, es ist eine seiner drei Töchter: Natalie (27). Auch sie ist pferde- und motorradbegeistert, wie der Papa, der in Hamburg-Großhansdorf lebt, aber auf Rügen zwei Reitpferde und ein Wochenend-Anwesen hat. Im Gespräch mit MOIN.DE verrät Till Demtröder, was ihn so am Bike-Fahren fasziniert.

MOIN.DE: Wie unterscheidet sich Dein Lebensgefühl vom Sitzen im Sattel Deines Pferdes vom Sitzen im Sattel Deiner Harley?

Till Demtröder: Der Unterschied ist gar nicht so groß. Beides hat mit Freiheit, Abenteuerlust und einem tollen Lebensgefühl zu tun. Das Harley-Fahren verbinde ich mit Unabhängigkeit. Dafür spricht ja auch die Historie des vor über hundert Jahren in den USA gegründeten Labels. Diese Maschinen sind fantastisch. Außerdem mag ich die Menschen hier auf so einem Event, viele Gleichgesinnte. Auf meiner Harley kann ich immer einen kleinen Ausbruch aus meinem Alltag vornehmen.

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Wie lange fährst Du denn schon?

Seit zwanzig Jahren. Zur Zeit fahre ich eine „Harley Road King“ (89 PS, neu ab 26.400 Euro, d. Red.). Ich bin auch schon auf vielen Rides dabei gewesen. Aber in Hamburg so eine Parade mit anzuführen, das macht mich ehrlich gesagt auch ein bisschen stolz. Denn als Hamburger habe ich natürlich Hamburg im Blut.

Was sagst Du zu den vielen kritischen Stimmen über die Harley-Days bezüglich des Umweltschutzes oder des Zeitgeistes?

Kritisches höre ich auch bei meinen Veranstaltungen, die alle für einen guten Zweck sind. Zum Beispiel die Hundeschlittenrennen mit Promis auf Usedom. Es gibt immer Leute, die nicht gönnen können. Dazu kann ich nur sagen, dass für die Menschen in diesen schwierigen Zeiten ganz besonders wichtig ist, dass sie ihre Lebensfreude nicht verlieren. Und das hier ist pure Lebensfreude.

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Daten und Fakten über Hamburg:

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Wir verändern gar nichts, wenn die Harley-Days nächstes Jahr abgesagt würden. Dadurch ändert sich keine politische Lage in der Welt. Im Gegenteil, Leute verlieren ihre Arbeit. Hier geht es ja auch um Umsatz. Es ist auch eine kommerzielle Veranstaltung. In den letzten zwei Jahren haben wir besonders gespürt, dass die Leute Passionen brauchen und den Austausch untereinander suchen. Das ist das Leben.

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Bist Du lieber auf Deinem Pferd oder auf Deiner Harley?

Das ist unterschiedlich, je nach Laune. Aber das Pferd steht für mich an allererster Stelle. Ein unbeschreibliches Gefühl, morgens im Frühnebel auszureiten, dem Raps beim Blühen zuzuschauen oder mit einem Pferd schwimmen zu gehen. Das kann ein Motorrad natürlich in dieser Form nicht bringen. Aber meine Harley kommt ganz klar gleich danach.

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Für die spricht wiederum, dass ich mit ihr überall hinkomme, wo ich mit dem Pferd nicht hinreiten kann. Mit dem Pferd durch Hamburg zu galoppieren, das käme wohl eher nicht so gut. Und schon gar nicht könnte ich mit ihm über die Köhlbrandbrücke düsen. Das soll mir erstmal einer vormachen.