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Hamburg: Nicht nur Deko – DIESES pikante Geheimnis steckt hinter den Fensterbank-Hunden

Hamburg: Nicht nur Deko – DIESES pikante Geheimnis steckt hinter den Fensterbank-Hunden

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Hundefiguren wie diese schauen aus den Fenstern in Hamburg. Foto: picture alliance / dpa

Unschuldig schauen die zwei kleinen Porzellanhunde aus einem Fenster in Hamburg. Besonders in den Stadtteilen Övelgönne und Blankenese am Elbufer kann man die Deko-Figuren heute noch häufig finden.

Ursprünglich sind sie aus England nach Hamburg gekommen. Seefahrer brachten sie in die Hansestadt. Doch wer denkt, dass sie einfach nur der Dekoration dienen, irrt sich. Hinter den Hunden steckt ein schmutziges Geheimnis.

Hamburg: Schmutziges Geheimnis aus dem 19. Jahrhundert

Die Kaminhunde, im Englischen als „Pottery Dogs“ bekannt zierten in Großbritannien im viktorianischen Zeitalter die Kaminsimse vieler Häuser. „Typisch englischer Kitsch“, sagt Journalistin und Fotografin Susanne Krieg.

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Auf Instagram wo sie als „Frau Elbville“ bekannt ist, zeigt die gebürtige Aachenerin die schönsten, versteckten Winkel von Hamburg. Dabei gräbt sie immer wieder spannende oder skurrile Geschichten aus. So auch im Fall der Porzellan-Tiere.

Hunde kommen von England nach Hamburg

Im Volksmund werden sie nämlich auch als Puff-Hunde bezeichnet und wurden traditionelle von Frauen genutzt, um geheime Signale an die Männerwelt zu senden. Im 19. Jahrhundert sollen Prostituierte die immer paarweise hergestellten Hunde auf in ihren Fenstern platziert haben.

Blickten die Hunde nach drinnen, hatten die Frauen Kunden. Schauten die Figuren nach draußen, so war wieder frei. Manchmal verkauften sie die Figuren auch, um ihr eigentliches Gewerbe zu verschleiern. Denn Prostitution war in England damals streng verboten.

Womöglich brachten britische Matrosen die Deko-Objekte schließlich nach Hamburg, wo sie sich schnell in Övelgönne verbreitet haben. „Dort haben viele Kapitänsfamilien gewohnt, genauso wie in Blankenese“, erzählt Susanne Krieg im Gespräch mit MOIN.DE.

Süden von Hamburg von Seeleuten bewohnt

Damals war der Stadtteil noch ein Fischerdorf, in dem sehr viele Seefahrer-Dynastien angesiedelt waren. Und auch im benachbarten Övelgönne wohnten zahlreiche Kapitäne, Seeleute, Fischer und Lotsen. Diese waren oftmals tage -und wochenlang auf dem Wasser unterwegs.

So erzählt man sich, dass manch eine Ehefrau die Porzellan-Hunde ebenfalls mit Hintergedanken auf die Elbe blicken lassen habe – als Botschaft an ihren Liebhaber. Seien die Deko-Tiere Richtung Elbe gerichtet, sei der Mann auf hoher See, was, so wird gemunkelt, einige Frauen genutzt haben sollen, um sich anderweitig zu vergnügen. Hätten sie die Hunde umgedreht, sei der Seefahrer nach Hause zurückgekehrt. „Eine skurrile Sache“, findet die Journalistin

Rotlicht nicht nur in Hamburg-St. Pauli

Das erste Mal etwas über die Geschichte der Porzellan-Hunde erfahren hat sie in einem Beitrag des Museums für Hamburgische Geschichte. Die Wahl-Hamburgerin spazierte daraufhin selbst durch die Stadtteile nördlich der Elbe, um sich die legendenumwobenen Deko-Objekte anzuschauen.

Die Fotografin stellte auch eigene Nachforschungen an. „Es hat mich selbst interessiert“, sagt sie. Rotlicht-Mythos gibt es eben nicht nur mitten auf St. Pauli, sondern auch einst auch in den heute so schicken Stadtteilen.

Puff-Hunde nicht nur in Hamburg

„Ich finde es lustig, dass die Hamburger darüber Bescheid wissen und die Hunde heute noch bewusst in ihren Fenstern stehen haben“, lacht die Journalistin. Manche der Tierchen könnten dort schon seit 200 Jahren stehen.

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Offensichtlich haben die englischen Seeleute die Porzellan-Figuren nicht nur nach Deutschland gebracht. Denn nachdem Susanne Krieg ein Foto der Porzellan-Tiere bei Instagram geteilt hatte, erhielt sie eine Nachricht von einem Dänemark-Urlauber: „Hier auf Fanø stehen auch überall Puff-Hunde in den Fenstern“, hieß es in dem Text.

Hamburg: Deko-Hunde für viel Geld bei ebay zu finden

Auch die Wahl-Hamburgerin selbst entdeckte die Hunde vor einem Jahr in einem Second-Hand-Laden in dem Nachbarland. Als die Figuren im 19. Jahrhundert in England aufkamen, seien sie sehr günstig gewesen.

Vor allem zwischen 1850 und 1870 sind die Tiere massenhaft hergestellt worden. Hauptort für die Produktion vor die Grafschaft Staffordshire. Es setzten sich vor allem zwei Rassen durch: Pudel und der „Spaniel’s Gentle“, eine Mischung aus Malteser-Hund und King-Charles-Spaniel.

Hunde-Figuren in Hamburg heute nur noch Deko?

„Wenn man aber noch solche Figuren von damals besitzt, sind die heute sicher einiges wert“, mutmaßt Susanne Krieg. Ein Blick auf ebay gibt ihr Recht. Wer nach Puff-Hunden oder Kamin-Hunden sucht, findet ein großes Angebot der Porzellan-Tiere.

Der Preis für die meisten Exemplare liegt bei hundert Euro, einige sollen sogar mehr als 200 kosten. Ob die Hunde inzwischen schlicht als besonderes Sammler-Stück zur Schau gestellt werden oder ob mit ihnen immer noch schlüpfrige Nachrichten gesendet werden, wissen nur die die Hausbewohner.