Über der Innenstadt von Kiel hängen dunkle Wolken Wolken. Sturmtief „Nadia“ ist zwar vorübergezogen, doch der Treffpunkt vieler Bürger der Küstenstadt hat mit Problemen zu kämpfen. Schon bald könnte die einst belebte Innenstadt leer bleiben.
Nicht nur in Kiel gehören Innenstadte als Begegnungsorte und Erholungszonen fest ins Stadtbild. Die Fußgängerzonen laden zum Shopping-Vergnügen oder Verweilen ein – und werde auch zu Corona-Zeiten gerne genutzt. Doch Kiel blickt momentan einer düsteren Zukunft entgegen.
Kiel: HIER verschwinden immer mehr Geschäfte
Besonders betroffen ist das Einkaufszentrum „Nordlicht“ in der oberen Holstenstraße. Die Shopping-Meile zieht regelmäßig zahlreiche Besucher an und ist ein wichtiger Fixpunkt für die Menschen in der Kieler Innenstadt.
Vor zehn Jahren war die Eröffnung des Einkaufszentrums ein spektakuläres Event, doch mittlerweile sind die Besucherströme deutlich abgeflacht. Offensichtlich ist der ehemalige Einkaufs-Magnet „Nordlicht“ für die Kieler nicht mehr attraktiv. Doch woran liegt das?
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Viele Mieter haben das „Nordlicht“ bereits verlassen oder sich verkleinert. Nun folgte eine Hiobsbotschaft: Im Herbst laufen dazu viele Mietverträge aus. Das Einkaufszentrum muss um sein Überleben kämpfen!
Gespräche, wie es mit den Einzelhändlern im „Nordlicht“ weitergehen soll sind jedoch bereits im Gange. „Es ist richtig, dass wir derzeit einige Mietverträge neu verhandeln“, sagt Center-Manager Paul Michael den „Kieler Nachrichten“.
Der Center-Manager erzählt weiter: „Bei einem Teil dieser Verträge haben wir positive Signale der Mieter erhalten, dass sie ihren Standort im Nordlicht weiter erfolgreich bewirtschaften möchten. Wir stehen im ständigen Kontakt mit Handelspartnern aus unserem Netzwerk sowie den Verantwortlichen für die Entwicklung der Kieler Innenstadt. Unsere Intention ist es, bedarfsgerechte Konzepte zu etablieren, die einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der oberen Holstenstraße haben.“
Erst im Herbst 2018 hatte sich der Elektronik-Riese Saturn im Obergeschoss des Einkaufs-Tempels von 6000 auf 4000 Quadratmeter verkleinert. Danach bezogen die Discounter Kik und Tedi die freie gewordene Fläche.
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Nachdem die Drogerie-Kette Rossmann im Herbst 2021 ihre Filiale dichtmachte, wurde zwar ein Nachmieter gefunden, doch Kunden blieben aus. Aktuell nutzt der Lieferdienst Flink die Fläche als Lagerraum – Kunden werden damit nicht angelockt.
„Das ist nicht die Ansiedlung, die uns im Profilierungsprozess weiterbringt und kein Gewinn für die obere Holstenstraße“, sagt die Innenstadt-Managerin Janine Streu im Gespräch mit den „Kieler Nachrichten“.
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Der Centermanager zeigt sich angesichts der Zukunft des Einkaufszentrums allerdings optimistisch: „Die Kielerinnen und Kieler können sich auch in Zukunft auf ein lebendiges und abwechslungsreiches Einkaufserlebnis im Nordlicht freuen.“
Bleibt abzuwarten, ob sich alle Parteien bei den neuen Mietverträgen einig werden – sonst könnte schon bald auch das letzte Fünkchen Lebendigkeit aus der Innenstadt von Kiel weichen. (mae)