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Hamburg: Männer prügelten brutal auf Autofahrer ein – vor Gericht kommt ein widerliches Detail ans Licht

Hamburg: Männer prügelten brutal auf Autofahrer ein – vor Gericht kommt ein widerliches Detail ans Licht

Hamburg Gericht Amtsgericht St. Georg Mitte Corona Salafist
Vor dem Amtsgericht Hamburg-Mitte berichtet ein Mann von einer gewaltsamen und widerlichen Attacke (Symbolbild). Foto: picture alliance / xim.gs

In der Hauseinfahrt von Dirk B. in Hamburg-St.Georg gibt es „seit Jahren Stress“. Täglich versammeln sich dort Leute zum Essen, Trinken oder Tanzen. Auch Drogenabhängigen ziehen sich zum Konsumieren in den Hof zurück.

Das sei er inzwischen gewohnt. Doch im Oktober vergangenen Jahres riss dem Mann aus Hamburg der Geduldsfaden. Daraufhin wurde es nicht nur brutal, sondern auch eklig.

Hamburg: Männer beten in der Hofeinfahrt

Eine Gruppe von Männern prügelte plötzlich gewaltsam auf Dirk B. ein, als mit seinem Auto an die Briefkastenanlage des Hauses fahren wollte. „Es ging alles so schnell“, berichtet er vor dem Amtsgericht Hamburg-Mitte. „Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht.“

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Dabei wirkte die Szene zunächst harmlos. Drei Männer saßen dort im Hof und versperrten den Weg zu den Briefkästen. Erst im Nachhinein erfuhr Dirk B., dass die Angeklagten sich wohl im Gebet befunden hätten.

Der Hamburger musste sehr dringend an den Briefkasten, um wichtige Geschäftsunterlagen herauszuholen. „Ich habe die Jungs gebeten, sich zu entfernen“, erinnert er sich. „In einem vollkommen normalen Tonfall“, betont er.

Corona in Hamburg

Was ihn dabei besonders störte: „Wir haben Corona.“ Die Angeklagten hätten jedoch die komplette Zufahrt blockiert, sodass weder Anwohner aus dem Haus noch an den Briefkasten konnten, ohne dabei den nötigen Abstand einzuhalten.

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„Ich gehöre zu einer Risikogruppe und kann es mir nicht erlauben, mich anzustecken“, sagt Dirk B. der Richterin. Und es ging nicht nur um ihn: Eine ältere Dame wollte die Wohnanlage verlassen und kam ebenso wenig an den jungen Männern vobei.

Da verlor der Anwohner langsam die Fassung. Er hätte mehrfach gehupt und laut geschrien: „Da muss jemand durch, wir haben Corona!“ Er selbst nahm die Szene sogar noch mit dem Handy auf.

Attacke auf Mann aus Hamburg

Plötzlich seien die drei Männer „blitzartig“ aufgesprungen und auf das Auto von Dirk B. zugerast. „Ich hatte nicht mal mehr Zeit, den Wagen zu verriegeln“, erzählt er.

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Zwei aus der Gruppe sollen jeweils Fahrer- und Beifahrertür aufgerissen und auf den Hamburger eingedroschen haben. „Sie haben auf alles draufgehauen“, berichtet Dirk B. aufgebracht. „Mit allem, was zur Verfügung stand, auf mich eingeprügelt.“

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Mit jedem Satz wird er lauter, seine Stimme überschlägt sich schon fast – „Es kommt alles wieder hoch“, sagt er. Zum Tatzeitpunkt hatte er in seinem Auto eine Tüte mit Einkäufen gelagert.

Hamburg: „Intensität und Brutalität“

Die Angeklagten griffen sich die Lebensmittel und bewarfen Dirk B. damit. Seine Kleidung und der komplette Innenraum des Wagens waren „von oben bis unten besudelt“.

Auf den Fotos, die die Richterin herumreicht, ist das Chaos und die verdeckte Kleidung eindrücklich zu sehen. „Das zeigt, mit welcher Intensität und Brutalität da vorgegangen wurde“, so das Opfer.

Mann aus Hamburg erlebt „Weltuntergang“

Dass er „nur“ mit einem gebrochenen Zeh davongekommen ist, sei für ihn bis heute unverständlich. Das Schlimmste an der Attacke war für ihn jedoch, dass die Angeklagten ihn angespuckt hätten.

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Besonders widerlich: Da er die ganze Zeit über geschrien hätte, habe einer der mutmaßlichen Täter ihm direkt in den Mund gespuckt. „Das war wie ein Weltuntergang für mich“, sagt Dirk B.

Corona als Kern des Vorfalls in Hamburg

Ein höchst ekliges Erlebnis, das in Corona-Zeiten noch viel katastrophaler für den Hamburger war. „Ich hatte besonders Angst vor einer Ansteckung.“

Er schüttelt den Kopf. „Unfassbar“, findet er das Ganze im Nachhinein, denn Corona sei ja immerhin der Kern des ganzen Problems gewesen. Anschließend ließ er sich auf das Virus „und alle möglichen anderen Krankheiten“ testen. Die Ergebnisse fielen negativ aus.

Passanten sammeln sich in Hamburg-St- Georg

Während des Angriffs hätten sich nach und nach Passanten auf der Straße eingefunden, die die Angeklagten zurechtgewiesen hätten. „Nur deshalb haben sie von mir abgelassen“, glaubt Dirk B.

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„Ich will mir gar nicht ausmalen, was sonst noch passiert wäre.“ Während seiner ganzen Aussage würdigt er die Angeklagten keines Blickes. Die drei jungen Männer schweigen. Sie wollen sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

Ein Zeuge, der im gleichen Wohnhaus wohnt und die Attacke miterlebt hat, zeichnet ein etwas anderes Bild der Situation. Dirk B. hätte sich „relativ schnell aufgeregt“. Er hätte direkt sehr erregt gewirkt und laut geschrien, statt die drei mit „normalem Tonfall“ anzusprechen.

Angriff in Hamburg: „Es sah routiniert aus für mich“

„Dabei war er aber keinesfalls beleidigend“, stellt der Zeuge klar. „Er beharrte einfach auf sein Recht.“ Er spricht außerdem von einem Passanten, der Dirk B. zu beschwichtigen versucht hätte.

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Als die Richterin Dirk B. damit konfrontiert, streitet er solch eine Begegnung mit den Worten „das ist ja absurd“, vehement ab. Wobei der Zeuge dem Opfer jedoch zustimmt: „Es ging dann alles sehr schnell.“ Er fügt hinzu: „Es sah routiniert aus für mich.“

Angeklagter ist der Justiz in Hamburg bekannt

Einer der Angeklagten ist kein Unbekannter: Als Salafist steht er schon länger unter Beobachtung des Verfassungsschutzes. Vor drei Jahren musste er sich schon einmal vor Gericht verantworten.

Damals bekam er Bewährung. Wie sich die Richterin in diesem Fall entscheidet, werden die kommenden Prozesstage zeigen.