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Hamburg: Marktplatz plötzlich völlig leer – „Wie soll das noch werden?“

Zwei Mal die Woche findet in einem Stadtteil in Hamburg ein Wochenmarkt statt, der derzeit für Verwunderung sorgt. Was ist hier denn los?

© IMAGO / Hanno Bode

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In Hamburg, wie auch in anderen Städten, sind Märkte Tradition und für Landwirte und Verkäufer ein regelmäßiger Treffpunkt um frische Lebensmittel zu verkaufen. Es kann also der gewohnte Spaziergang und der Schnack mit dem Verkäufer auf dem Marktplatz sein, der dort hinlockt oder die Vorliebe für frische Lebensmittel.

Wochenmärkte können in Hamburg nämlich auch weiterhin vor allem damit punkten. Auch Kontakte werden geknüpft und teilweise über Jahre gehalten. Das Ambiente ist ein anderes, als in den meisten Supermärkten. Ein Wochenmarkt wirft jedoch derzeit Sorgen bei Einwohnern auf.

Hamburg: Zwei Mal wöchentlich Marktzeit

Als ein Einwohner aus Hamburg beim Wochenmarkt im Stadtteil Rothenburgsort vorbeischaut, staunt er nicht schlecht – es ist ziemlich leer dort! Laut der Informationen auf der Hamburger-Webseite wurde der Marktplatz in Rothenburgsort im Jahr 2012 zuletzt runderneuert und dadurch wiederbelebt.

Der Markt „erfreut sich zweimal in der Woche großer Beliebtheit“, heißt es dazu. Mittwochs und samstags von 8 bis 13 Uhr ist hier für Einwohner und Besucher Markttag und frisches Gemüse und Obst, Fleisch und Fisch können eingekauft werden. Rothenburgsort zählt nicht unbedingt zum Zentrum von Hamburg, daher „ist er nicht überlaufen und man muss nicht lange an den Ständen warten“.

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Hamburg: Einwohner sind verdutzt

Doch so, wie der Hamburger, der sich in einer Facebook-Gruppe zu Wort meldet, den Markt vorfand, würde man „nicht überlaufen“ vermutlich nicht definieren. „Ganze drei Stände sind noch da“, schreibt er zu einem Bild, auf dem nur vereinzelt Personen und die beschriebenen drei Stände zu sehen sind.

Gähnende Leere könnte man dazu auch sagen. „Ich wohne hier nun 36 Jahre“, kommentiert eine Einwohnerin darunter, „wie war das mal schön hier. Leider schließen immer mehr Läden“, schreibt sie weiter und fragt: „Wie soll das noch werden?“

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Auch jemand anderes will beobachtet haben, dass es weniger geworden sind. „Viele Leute kaufen lieber bei Penny, Lidl oder Aldi ein, weil es da billiger ist“, kommentiert jemand. Ein Mann meint, dass es an den Läden, aber vor allem auch an den Anwohnern läge, denn die Preise seien seiner Meinung nach völlig in Ordnung. Eine Frau appelliert unter dem Facebook-Beitrag an die Rothenburger: „Dann kauft wenigstens an den drei Buden, sonst sind die auch noch weg.“


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Hamburg: Bezirksamt reagiert

Auf Anfrage von MOIN.DE erklärt eine Pressesprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte: „Es ist richtig, die Tendenz auf dem Rothenburgsorter Wochenmarkt ist aktuell leider rückläufig.“ Verwunderlich, denn: „Dabei war dieser Markt bei der großen Umfrage 2021 derjenige, bei dem die Besucherinnen und Besucher am zufriedensten mit den Marktzeiten waren.“

Besonders am Samstag sei der Markt stark zusammengeschrumpft. „Mittwochs stehen dort derzeit 8 Händler und am Samstag 4, ein fünfter Händler (Bäcker) kommt aus betriebsinternen Gründen derzeit nicht und wir müssen ggf. einen neuen Bäcker für den Markt finden.“

Wegbrechende Händler seien ein großes Problem. „Das Bezirksamt hat hier wenig Möglichkeiten aus dem Umfeld unserer Märkte noch Nachfolger zu finden.“ Es gibt aber entsprechende Maßnahmen, wie die Pressesprecherin gegenüber MOIN.DE erklärt: „Deshalb hatten wir es ja auch schon mit einem Probierstand versucht – einem Stand, an dem sich Marktneulinge ganz unkompliziert ausprobieren können