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Hamburg: Ranking beweist es! Die Reichen drücken sich vor dem, was alle tun müssen

Die ganz große Freiheit lockt in Hamburg – doch ausgerechnet in der Hansestadt nehmen es junge Leute nicht so ernst mit einer Tugend, die nötig ist.

© IMAGO/imagebroker / HalfPoint Images

Mit 15 am Steuer: Jugendliche Autofahrer in Schweden

Sie sind zu jung für einen Autoführerschein und dürfen doch am Steuer sitzen: Schwedische Jugendliche ab 15 Jahren können Auto fahren, wenn sie einen Roller- bzw. Traktor-Führerschein haben und das Fahrzeug nicht schneller als 30 Kilometer pro Stunde fährt. Die sogenannten A-Traktoren erfreuen sich vor allem bei Stadtkindern zunehmend großer Beliebtheit. Doch die Regelung ruft auch Kritiker auf den Plan.

Vor einigen Jahren war der Führerschein für viele Jugendliche noch der Eintritt ins Erwachsen-Sein schlechthin. Mit dem eigenen Auto stundenlang über die Autobahn brettern, Musik hören und die Gedanken schweifen lassen – das war der Traum vieler.

Doch ganz so ehrgeizig scheinen die Teenager da heute nicht mehr zu sein – besonders in Hamburg!

Hamburger Prüflinge belegen vorletzten Platz

Denn wie eine Statistik des Online-Versicherers Allianz Direct offenbart, lag die Hansestadt in Sachen Durchfallquote beim Führerschein 2022 ganz weit vorn. So sollen nur 47,7 Prozent der Prüflinge ihren praktische Test bestanden haben. Damit belegt Hamburg den vorletzten Platz in dem Ranking. Einzig im Saarland lief es noch schlechter: Nur 47,2 Prozent der Fahrschüler bestanden dort die Praxis.

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Doch der Erfolg liegt so nah! Das zeigen die Zahlen aus dem benachbarten Schleswig-Holstein. Das nördlichste Bundesland Deutschlands hat mit 62,1 Prozent die Nase vorn und belegt den ersten Platz.

Erfolgsquote bei der praktischen Prüfung nach Bundesländern:

  • Platz 1: Schleswig Holstein (62,1 Prozent)
  • Platz 2: Hessen (61,4 Prozent)
  • Platz 3: Rheinland-Pfalz (59,8 Prozent)
  • Platz 4: Nordrhein-Westfalen (58,6 Prozent)
  • Platz 5: Bayern (58,2 Prozent)
  • Platz 6: Berlin (58,1 Prozent)
  • Platz 7: Baden-Württehmberg (57,8 Prozent)
  • Platz 8: Niedersachsen (55,8 Prozent)
  • Platz 9: Meckenburg-Vorpommern (54 Prozent)
  • Platz 10: Sachsen (53,9 Prozent)
  • Platz 11: Bremen (52,6 Prozent)
  • Platz 12: Sachsen-Anhalt (52 Prozent)
  • Platz 13: Thüringen und Brandenburg (jeweils 50 Prozent)
  • Platz 14: Hamburg (47,7 Prozent)
  • Platz 15: Saarland (47,2 Prozent)

Ob das wohl daran liegt, dass man in Hamburg viel weniger auf das Auto angewiesen ist, als in Schleswig Holstein, lässt der Online-Versicherer allerdings offen.

Schleswig-Holstein besonders weit vorne

Zumindest in einem Bereich konnten die Hamburger aber doch punkten: bei der theoretischen Führerscheinprüfung. Hier fielen laut der Statistik nur 35,7 Prozent der Prüflinge im Jahr 2022 durch. Das ist die geringste Quote in ganz Deutschland.

Dabei leben laut dem Handelsblatt Research Institute die meisten Einkommensmillionäre (in Großstädten) in Hamburg. Deren Kinder und die Kinder von weiteren Großverdienern, die schon immer in großer Zahl in der Hansestadt zu finden waren, scheinen sich also vor allem vor dem Lernen für die praktische Führerschein-Prüfung zu drücken…


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Aber auch bei diesem Punkt ist Schleswig-Holstein sehr erfolgreich: Nur 40,1 Prozent der Schüler fielen bei der Theorie durch. Damit belegt das Bundesland Platz 2.

Durchfallquote bei der Theorieprüfung nach Bundesländern:

  • Platz 1: Hamburg (35,7 Prozent)
  • Platz 2: Schleswig-Holstein (40,1 Prozent)
  • Platz 3: Hessen (42,3 Prozent)
  • Platz 4: Bremen (44,1 Prozent)
  • Platz 5: Niedersachsen (45,3 Prozent)
  • Platz 6: Nordrhein-Westfalen (46,2 Prozent)
  • Platz 7: Saarland (48,1 Prozent)
  • Platz 8: Sachsen (48,5 Prozent)
  • Platz 9: Berlin (49,1 Prozent)
  • Platz 10: Bayern (49,9 Prozent)
  • Platz 11: Brandenburg (50,6 Prozent)
  • Platz 12: Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg (jeweils 50,7 Prozent)
  • Platz 13: Mecklenburg-Vorpommern (52,1 Prozent)
  • Platz 14: Thüringen (52,6 Prozent)
  • Platz 15: Sachsen-Anhalt (52,9 Prozent)

2022 versuchten etwa 3,6 Millionen Deutsche ihr Glück beim Autoführerschein. Dies ist laut Allianz Direct „ein deutliches Plus seit dem Beginn der Pandemie.“