Am Tag danach ist das „Nythys“ ein Stück weit entfernt von der U-Bahn-Station Lübecker Straße in Hamburg verwaist. Nur ein älterer Herr steht neben der Shisha-Bar vor einer benachbarten Kneipe und blickt auf die vorbeifahrenden Autos der vielbefahrenen Straße. „Hier war ja gut was los heute Nacht“, ruft ihm ein Mann mit Kinderwagen im Vorbeigehen zu.
Er habe alles mitbekommen, erzählt der ältere Herr unserer Redaktion. „Ich wohne ja direkt hier. Da war fix was los.“ Der Anwohner aus Hamburg-Hohenfelde muss lachen. „Ich kenne das schon. Ich hab‘ genug Ballerei erlebt in meinem Leben.“
Hamburg: Das war passiert
Die Schüsse habe er gehört. „Dann haben sie einen abtransportiert.“ Den Humor scheint der Hamburger durch den Vorfall nicht verloren zu haben. Flachsend empfiehlt er mir im Scherz, vielleicht lieber selbst einen „Ballermann“ mitzunehmen, wenn ich nebenan bei der Bar nachfrage.
Nach den bisherigen Erkenntnissen befand sich ein 27-Jähriger am späten Mittwochabend als Gast im „Nythys“. Zur Tatzeit gingen zwei bislang unbekannte Männer gezielt auf ihn zu und einer von ihnen gab mehrere Schüsse auf den Geschädigten ab. Anschließend flüchteten die Unbekannten laut Polizei unerkannt.
+++Hamburg: IS-Rückkehrerin wegen Versklavung verurteilt – Richter mit harten Worten+++
Der Verletzte kam unter Reanimationsbedingungen in ein Krankenhaus. Doch dort verstarb er. Das Kriseninterventionsteam des Deutschen Roten Kreuzes betreute die Angehörigen.
Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
Hamburg: „Ich habe die Kollegen heute noch nicht gesehen“
Direkt an die Shisha-Bar angeschlossen ist ein kleiner Imbiss, an dem am Donnerstagmittag ein Fenster geöffnet ist. Grüne Bänke stehen davor und versperren den Weg. Drinnen machen zwei Mitarbeiter anscheinend sauber oder bereiten den Tag vor.
Einer von ihnen kommt ans Fenster und erzählt, sie seien nicht dabei gewesen bei den Schüssen. Wie geht es den Kollegen, die nachts Dienst in der Bar hatten?
„Ich habe die Kollegen heute noch nicht gesehen“, erzählt der junge Mann MOIN.DE. Auch wisse er nicht, wie es ihnen gehe oder ob die Shisha-Bar ihre Türen später noch öffnen werde. Das Polizei-Absperrband an der Eingangstür vom schicken „Nythys“ liegt derweil auf dem Boden. Ansonsten ist es alles ruhig. Als wäre nichts passiert.
Nach den Tätern wird gefahndet, bislang allerdings ohne Erfolg. Die Mordkommission ermittelt.
Mehr News aus Hamburg:
- A7 in Hamburg: Bitter für Autofahrer! Es kommt, wie es kommen musste
- Hamburg: Einwohner von E-Scooter genervt – jetzt soll die nächste Erfindung die Straßen fluten
- Hamburg: IS-Frau verurteilt! Düzen Tekkal deutlich – „Keine Gnade“
Die beiden Unbekannten werden derzeit wie folgt beschrieben: etwas 1,70 Meter bis 1,80 Meter groß, schwarze Trainingsjacken, dunkle Hosen und schwarze Mützen.
Die Hintergründe der Tat sind bislang noch unklar, die Ermittler vermuten jedoch eine Vorbeziehung zwischen den Beteiligten.