Mehr als 14.000 Menschen sind seit Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine nach Hamburg geflüchtet. Viele von ihnen benötigen auch medizinische Behandlung.
So wie in diesem Fall: Eine Geflüchtete aus der Ukraine suchte ein Arztpraxis in Hamburg auf. Behandelt wurde sie von einem russischen Pfleger. Dann wurde es plötzlich sehr, sehr emotional.
Hamburg: Russischer Pfleger fühlte sich sofort in der Pflicht
Auf Facebook erzählt der medizinische Fachangestellte von dem Ereignis. Er arbeitet als Diabetesberater in der Hamburger Innenstadt im Bereich der Mönckebergstraße. „Heute war eine Patientin neu bei uns, sie kommt aus der Ukraine“, schreibt er.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Sofort habe er sich dazu verpflichtet gefühlt, ihr bei dem Papierkram und der restlichen Betreuung zu helfen.
Verfeindete Nationalitäten teilten gemeinsamen Moment in Hamburg
Bei ihm im Zimmer habe es zunächst „große Freude ihrer Seite“ gegeben, weil der Pfleger der russischen Sprache mächtig war. Dass er aus Russland käme, habe sie ohne Wertung hingenommen.
Das Medizinische sei dann schnell abgeklärt gewesen. „Aber da war und ist viel mehr, als man jetzt mit Tabletten oder sonstigem behandeln kann“, schreibt der Mann.
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Die Trauer sitze tief. „Sie weinte und mir war auch danach“, erzählt er von dem emotionalen Moment, den die beiden ungeachtet ihrer Nationalität teilten.
Geflüchtete erzählt in Hamburg von ihrem Schicksal
Die Geflüchtete stamme aus Charkiw. „Der Mann ist noch da. Ihr Zuhause ist zerstört.“
„Obwohl ich ein Russe bin, einer von denen die ihr Land zerstören“, sei sie freundlich und offen gewesen zu ihm. „Klar kann ich individuell nichts dafür“, ebenso wie viele anderen Russen, gibt er zu bedenken.
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„Doch das ist trotzdem ein Moment, in dem man sich dafür schämt, beziehungsweise sich fragt, was man noch mit der Angehörigkeit zu diesem Land anfangen soll“, gibt der Mann aus Hamburg Einsicht in die emotionalen Gedanken, die das Zusammentreffen der beiden auslöste.
Russe aus Hamburg schämt sich und bezieht Stellung
„Ich schäme mich für alle Russen, die den Krieg in der Ukraine gut finden, die den unterstützen und Putin feiern“, positioniert er sich klar.
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Die Frau sei trotz des unglaublichen Horrors, den sie gerade durchlebt, stark gewesen und plane, nach Ende des Krieges Hamburg wieder zu verlassen und die Ukraine wieder aufzubauen. „Ich bewundere die Hoffnung und diese Stärke.“ Dem kann man sich nur anschließen. (fk)