Die Wut der Anwohner in Hamburg ist riesig. Mit dem Ende des Lockdowns sind die feierwütigen Menschen in das Schanzenviertel zurückgekehrt und lassen es ordentlich krachen. Das bekommen die Einwohner nun wieder ganz deutlich zu spüren.
Zwar darf offiziell nur bis 23 Uhr Alkohol auf der Sternschanze in Hamburg ausgeschenkt werden, doch das hält einige wohl nicht davon ab, in den Nebenstraßen weiterzufeiern.
Hamburg: Anwohner sind frustriert
„Die vögeln auch in den Hauseingängen“, sagt John Rosenau, Bewohner eines Wohnhauses in der Rosenhofstraße der „Hamburger Morgenpost“. Kürzlich habe ein Mann in seinen Garten uriniert. Und – noch ekliger: „Irgendjemand hat mir sogar mal auf meinen Rasen gekackt“, erzählt er.
Seinen Unmut teilen viele seiner Nachbarn, die ebenfalls unter Verschmutzung, Lärm und teilweise aggressivem Verhalten der Feierwütigen leiden.
„Ich hatte vergangenes Jahr drei körperliche Auseinandersetzungen, weil ich mehrere Jugendliche in der Nacht darum bat, meinen Hauseingang zu verlassen“, erinnert sich ein anderer Anwohner.
Plakataktion in Hamburg zeigt wenig Wirkung
Tuncay Simsek, Besitzer des „Susannenkiosks“ erzählt, dass auch seine 13-jährige Tochter schon von Betrunkenen belästigt wurde. Die Bewohner der Viertels wünschen sich mehr Polizeipräsenz. Um auf ihren Ärger aufmerksam zu machen, haben die Leute eine Plakataktion gestartet.
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Darauf sind Sprüche zu lesen wie „Ey, wir leben hier. Bleib sauber, Party-Tier“. Doch die Partymeute interessiert das eher wenig. Die Politik müsste eingreifen. Doch das Bezirksamt verweist auf die verschiedenen Interessen im Viertel.
„Anwohner sehnen sich nach Ruhe in ihrem Wohnquartier, während Gastronome auf möglichst viele Gäste hoffen. Und dann gibt es noch die Gruppe junger Menschen, die das Viertel als Treffpunkt auserkoren haben“, heißt es auf Nachfrage der „Hamburger Morgenpost“.
Es sei die Aufgabe des Amtes, die einzelnen Nutzungsansprüche so zu ermöglichen, dass ein Miteinander stattfinden könne. Dies könne nur gelingen, wenn sich alle Akteure gegenseitig mit Respekt begegnen und Rücksicht aufeinander nehmen.
Doch bis dahin ist es offenbar noch ein weiter Weg. „Durch die Kontrollen und das Alkoholverbot ab 23 Uhr ist es zwar etwas besser geworden in unserer Straße“, resümiert eine Anwohnerin. „Aber ich habe Angst vor dem, was kommt, wenn die Maßnahmen gelockert werden.“
Hamburg: Ruhige Lage am Freitag
Auch diesen Freitagabend hatten sich wieder viele Menschen in den Hamburger Parks und Straßen versammelt, um gemeinsam zu feiern. „Aufgrund der guten Wetterlage war insgesamt viel los“, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Zu größeren Verstößen oder Ausschreitungen kam es den Angaben zufolge allerdings nicht. Im Schanzenviertel sei es wegen des geltenden Alkoholverbots etwas ruhiger gewesen.
Die Polizei kontrollierte verstärkt an den Hotspots rund um Alster, Elbe und in den Ausgehvierteln. Im Stadtpark hätten die Beamten einen Lichtmast aufgestellt, damit sie die Einhaltung der Corona-Regeln besser überprüfen könnten. (lh mit dpa)