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Hamburg: Frau kriegt Whatsapp-Nachricht – was dann passiert, sollte eine Warnung sein! „Psychisch ist man so runter“

„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Handynummer, die kannst du einspeichern. Bist du jetzt Zuhause?“ – mit dieser Whatsapp-Nachricht von einer unbekannten Nummer begann für eine Frau aus Hamburg, die anonym bleiben möchte, innerhalb kürzester Zeit ein trauriges Elend. „Psychisch ist man so runter“, lautet ihr Fazit am Tag danach. Viele […]

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Hamburg, meine Perle

Warum die Stadt so einzigartig ist

„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Handynummer, die kannst du einspeichern. Bist du jetzt Zuhause?“ – mit dieser Whatsapp-Nachricht von einer unbekannten Nummer begann für eine Frau aus Hamburg, die anonym bleiben möchte, innerhalb kürzester Zeit ein trauriges Elend.

„Psychisch ist man so runter“, lautet ihr Fazit am Tag danach. Viele werden schon ahnen, was der Frau aus Hamburg widerfuhr: Eine Whatsapp-Betrugsmasche.

Hamburg: „Ich habe mein Handy fallenlassen“

Die unbekannte Person, die hinter der Nachricht steckt, gab sich als der Sohn aus: „Ich habe mein Handy fallenlassen, der Touchscreen reagiert nicht mehr. Ich benutze jetzt mein altes Handy, bin schlecht zu erreichen.“

Im Anschluss geht es mit schlechter Rechtschreibung weiter: „Zum Glück bin ich versichert, aber ich habe gerade wirklich in Problem. Bin schon seit beschäftigt. Kannst du mir kurz helfen?“

So beginnt der Whatsapp-Verlauf mit dem Betrüger. Foto: MOIN.DE

Der vermeintliche Sohn erzählt, er müsse zwei Rechnungen überweisen. Weil das Handy aber kaputt sei, komme er nicht an die Dateien und fragt, ob sie aushelfen könne. Die Frau aus Hamburg glaubt dem Schreiber. Obwohl sie schon oft von Whatsapp-Betrugsmaschen gehört hat. „Weil man seinem Kind hilft“, sagt sie zu MOIN.DE. Die ganze Masche sei „so klassisch wie nur was. Und ich merk‘ das nicht. Das macht ein schlimmes Gefühl.“

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In der Folge überweist die Hamburgerin einen Betrag von etwa 2.000 Euro an einen gewissen Marvin P. bei der Online-Bank „N26“. Ihr Sohn heißt nicht so und besitzt sein Konto woanders. Doch das lässt die Frau in dem Moment unbeirrt. Und damit nicht genug.


Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

Hamburg: Der Schwindel fliegt auf

Der oder die Betrüger machen immer weiter. Das ist ebenfalls eine typische Masche: Sobald sie merken, dass bei einer Person etwas zu holen ist, wird das Ganze bis zum Ende ausgereizt.

Die Frau überweist noch einen Betrag, wird aber langsam stutzig und fragt nach, wofür das Geld sei. „Ich habe in Crypto investiert. ist eine lange Geschichte. Ich erkläre dir alles später“, heißt es von der unbekannten Nummer bei Whatsapp. Die Frau tätigt noch eine Zahlung über fast 3.000 Euro.

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Danach wird nach einem noch höheren Betrag gefragt. Die Frau schreibt infolgedessen an die „alte Nummer“ ihres Sohnes – und der antwortet. Der ganze Schwindel fliegt unter einem großen Schock und Tränen auf. Das Konto der Frau ist im Minus.

Hamburg: Mitarbeiter der Haspa versuchen zu retten, was noch zu retten ist. Foto: IMAGO / Hanno Bode

Hamburg: „Sofort die Bank anrufen“

Was tun? „Sofort die Bank anrufen“, empfiehlt der Sohn. In dem Fall ist es die Hamburger Sparkasse (Haspa). Nur leider hat die auf einem Montagabend größtenteils schon den Betrieb eingestellt. Bei einer Notfallnummer der Bank die Ernüchterung: Man könne aktuell nicht viel tun. Die Frau solle zur Polizei gehen und am nächsten Morgen um 8 Uhr erneut bei der Haspa anrufen.

Auf der Wache nahm die Polizei die Anzeige auf und leitete den Fall an das Landeskriminalamt (LKA) weiter. Am Tag darauf ruft die Hamburgerin sofort wieder die Sparkasse an. Ein netter Mitarbeiter verspricht, alle Hebel in Gang zu setzen. Garantieren kann er aber nichts. Es wird versucht, die eine Überweisung zurückzuholen und die andere noch rechtzeitig zu stoppen oder zu sperren.

„Das Gefühl so doof gewesen zu sein, furchtbar, man schämt sich so“, sagt die Frau zu MOIN.DE. Wie der Betrüger an ihre Nummer kam, kann sie sich nicht erklären.

Vorfälle wie ihren gibt es jeden Tag in der Hansestadt. Laut Polizei waren es allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres rund 700 Fälle. Sie beziffert den Schaden auf eine halbe Million Euro.

Die tatsächliche Zahl dürfte höher sein, da die Polizei von einem großen Dunkelfeld ausgeht. Sie empfiehlt, bei entsprechenden Nachrichten oder Anrufen unbedingt sofort die altbekannte Nummer zu kontaktieren. „Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Überweisen Sie nichts, bevor Sie nicht mit ihren Angehörigen gesprochen haben.“


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Hamburg: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Wie kann es überhaupt sein, dass Betrüger Konten bei Banken eröffnen können, um diese für solche Maschen zu nutzen? „N26“-Sprecherin Alice Fleischmann sagt auf Anfrage von MOIN.DE:

„In Deutschland verwenden wir zur Verifizierung das Video-Ident-Verfahren, welches von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anerkannt ist. Im Rahmen unseres Verifizierungsprozesses werden nahezu 300 Datenpunkte geprüft, was über den Branchenstandard von 210 Datenpunkten hinausgeht. Wir überprüfen die bereitgestellten Daten und Dokumente anhand verschiedener Merkmale, um ihre Gültigkeit und Authentizität sicherzustellen. Das Identifizierungsverfahren besteht aus einer Vielzahl von Schritten, die von geschulten Spezialist:innen durchgeführt werden. Ein Konto wird nur dann eröffnet, wenn alle Schritte erfolgreich durchlaufen wurden.“

Auch „N26“ empfiehlt Betrugsopfern, sich unverzüglich an die zuständigen Behörden zu wenden. Außerdem solle man die Hausbank für weitere Schritte kontaktieren. Die Frau aus Hamburg handelte also richtig.

Das Logo der App der N26 Bank. Foto: IMAGO / photothek

„N26“ nehme Meldungen von potenziell betrügerischen Konten „außerordentlich ernst“, sagt die Sprecherin. Fälle würden unverzüglich an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) gemeldet und betreffende Konten gegebenenfalls gesperrt. „Alle Sachverhalte und Hinweise, die in Bezug zu potenziellen Betrugsfällen stehen, werden mit hoher Priorität behandelt und unverzüglich bearbeitet.“

Die betrogene Hamburgerin hofft weiterhin jeden Tag, dass zumindest nicht das gesamte überwiesene Geld unwiederbringlich weg ist. Bei einer der beiden Überweisungen handelte es sich leider um eine sogenannte „Echtzeit-Überweisung“. Die erreichen laut Angaben der Sparkasse in Sekundenschnelle das Konto des Empfängers, womit dieser sich dann aus dem Staub machen kann…

Weitere Informationen zum Schutz vor Betrugsformen im Internet gibt es >>> hier bei der Polizei oder >>> hier bei der „N26“-Bank. (rg)