Katja Suding geht. Sie verabschiedet sich aus der aktiven Politik. Sie zieht einen Schlussstrich. Konsequent. Und lässt eine steile politische Karriere hinter sich.
2011 trat die damals 35-Jährige spontan und ohne politische Vorerfahrung als Spitzenkandidatin in Hamburg an und führte die FDP zurück in die Bürgerschaft. Sie wurde Landesvorsitzende, stellvertretende Bundesvorsitzende und 2017 Bundestagsabgeordnete. „Für mich beginnt ab jetzt ein neues Kapitel“, sagt Katja Suding MOIN.DE.
Katja Suding: „Die tiefsten menschliche Abgründe“
Ihren Abschied aus der Politik hatte Katja Suding bereits vor einem Jahr angekündigt. Bei einem Landesparteitag der Hamburger FDP Ende April dieses Jahres verabschiedete sich die bisherige Landesvorsitzende dann unter Tränen. Sieben Jahre lang hatte sie an der Spitze der Elbliberalen gestanden.
„Ich gehe, weil ich noch andere Pläne für mein Leben habe“, sagte Suding und zog eine ehrliche Bilanz: In 15 Jahren FDP habe sie die „tiefsten menschlichen Abgründe“, aber auch grandiose Momente und tiefe Freundschaften erlebt.
Wie fühlt sich der Abschied jetzt an? „Sehr gut“, sagt Katja Suding MOIN.DE. Seit sie auf dem Landesparteitag im September 2020 ihren Ausstieg bekanntgegeben habe, sei sie „in Hochstimmung“.
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Das ist Katja Suding:
- Katja Suding wurde am 30. Dezember 1975 in Vechta geboren.
- Sie studierte an der Universität Münster Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Romanistik (Abschluss als Magistra Artium).
- Katja Suding war sowohl in Führungspositionen als auch freiberuflich in Hamburg in der PR- und Kommunikationsbranche tätig.
- Von 2011 bis 2017 war sie Fraktionsvorsitzende der FDP-Bürgerschaftsfraktion, und von 2014 bis im Frühjahr 2021 Landesvorsitzende der FDP Hamburg.
- Von 2015 bis 2021 war sie Stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende und seit 2017 Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Hamburg-Altona.
- Katja Suding ist geschieden und hat zwei Kinder.
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„Ich hatte eine tolle Zeit in der Politik, die ich nicht missen möchte. Aber für mich war auch immer klar: Ich will einen selbstbestimmten Abschied aus der Politik und nicht erst aufhören, wenn ich nicht mehr aufgestellt oder gewählt werde.“ Bei dieser Bundestagswahl kandidiert sie nicht mehr.
Katja Suding schreibt jetzt buchstäblich neue Kapitel. Über ihre Pläne für die kommende Zeit sagt sie:
„Ich möchte wieder selbstständig tätig sein. Neben ein paar Beiratsmandaten schreibe ich im Moment an einem Buch über meine Zeit in der Politik, den Ausstieg und den Neuanfang. Dinge entwickeln sich, wenn man ihnen Raum gibt sich zu entwickeln – davon bin ich überzeugt. Insofern freue ich mich auf die kommenden Herausforderungen. Meine neue Aufgabe wird mich finden.“
Katja Suding: „Jetzt machen es andere“
Auch wenn sie sich aus der aktiven Politik verabschiedet, ein politischer Mensch werde sie bleiben, sagt Suding. „Ich habe die Verantwortung, als gewählte Abgeordnete im Deutschen Bundestag, Entscheidungen stellvertretend für andere Menschen zu treffen, als große Ehre empfunden. Aber Mandate werden aus gutem Grund auf Zeit vergeben. Daher ist es, wenn man das eine Zeit lang gemacht hat, okay zu sagen: Jetzt machen es andere.“
Wer es künftig machen wird, entscheidet sich am 26. September.
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