Aufruhr in Hamburg: Ein Projekt im Stadtteil Ottensen macht Anwohner sauer. Eine Institution im Viertel soll weichen – und nicht nur das.
Der Penny am Alma-Wartenburg-Platz in der Fußgängerzone von Ottensen liegt nicht nur im belebten Zentrum des Stadtteils von Hamburg, er ist auch eine wichtige Anlaufstelle für die Menschen vor Ort. Nun soll er nicht nur dichtmachen, der Altbau, der den beliebten Supermarkt beherbergt, soll dem Erdboden gleichgemacht werden.
Aufruhr um Penny in Hamburg
Wie in den sozialen Netzwerken offenbar wird, bewegt das Abriss-Projekt zahlreiche Menschen. Die Ursprünglichkeit des Viertels gehe verloren, ohnehin schätzen viele Bewohner den ruppigen Charme des Viertels. Dazu gehört auch der Discounter, der nach Plänen der Stadtverwaltung einem Rewe to go weichen soll.
Ein Aufschrei geht durch die eingeschworene Gemeinde, die vielen Ottenser an ihrem bunten Stadtteil so schätzen. Gentrifizierung sei das, davon und vom „Schickimicki“ herrsche im Viertel schon genug, heißt es.
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Daten und Fakten über Hamburg:
- Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
- Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
- Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
- Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
- Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
- International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.
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Ob der Abriss letztendlich wirklich stattfinden soll, ist momentan noch offen. Doch die Gerüchteküche brodelt und die Schließung der Pennyfiliale ist sicher, wie die Unternehmensgruppe MOIN.DE mitteilte.
Zum 19. März dieses Jahres soll der Markt mitten im Ausgeh- und Wohnviertel im Westen Hamburgs seine Türen für immer schließen.
Auch im einige Kilometer enfernten Schanzenviertel, das nicht nur von Hamburgern wegen seiner Szene und der bunten Gaststätten und alteingesessenen Läden und Clubs geschätzt wird, gingen bereits tiefgreifende Veränderungen vor sich. Corona forderte nachhaltige Tribute, steigende Mieten und die damit einhergehende Verdrängung von Anwohnern ist in der gesamten Hansestadt ein Thema.
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Penny in Hamburg: Hier findet Leben statt
Viele fürchten, durch die fortschreitende Verdrängung ginge der ursprüngliche Charakter – und letztendlich die Lebendigkeit – der betroffenen Viertel in Hamburg verloren. In Ottensen wird Miteinander besonders groß geschrieben, Studenten wohnen neben Großverdienern, wer an den vielen inhabergeführten Geschäften und Lokalen vorbeigeht, ist nicht selten offen für Begegnungen mit Besuchern oder den Einwohnern.
Vor allem an warmen Tagen sind die steinernen Bänke auf dem Alma-Wartenburg-Platz vor dem Penny Markt meist voll besetzt, Stimmengewirr dringt aus den umliegenden Gastronomien. Ganze Ströme von Feierwütigen oder Flaneuren suchen Zerstreuung. Wer keine alltäglichen Besorgungen im Penny macht, greift oftmals in der Getränkeabteilung zu oder deckt sich mit Kleinigkeiten für den Abend ein.
Das leuchtend rot-gelbe Schild über dem Eingang des Marktes gehört dann genauso dazu wie die zahllosen Lichterketten der Gastronomien oder die dicken Plakatstapel, die an den Wänden der Altbauten Konzerte und Kinofilme ankündigen.
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Vielleicht ist es überwiegend Nostalgie, die so viele schon jetzt um die kleine Discounter-Filiale trauern lässt. Doch ein nachfolgender Rewe-Markt würde mit vergleichsweise höheren Preisen auch ein Zeichen in Richtung Gentrifizierung setzen.
In Hamburg kommt es nicht auf den Penny an – oder doch?
Im Schanzenviertel sind schon etliche Discounter Luxus-Läden oder Supermärkten gewichen, die offensichtlich auf ein eher kaufkräftiges Klientel abzielen. Und nicht nur das: Die bevorstehende Schließung des Penny in Ottensen rüttelt auch an Urängsten des Menschen: Veränderung – in einer Zeit, die ohnehin von Krisen und zumindest gefühlt verstärkten Unabwägbarkeiten geprägt ist.
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Doch in Ottensen in Hamburg geht es noch um etwas mehr: „Kultur geht flöten“ heißt es in einem Facebook-Kommentar zur bevorstehenden Schließung. Es ist eben nicht nur das, was angeboten wird – sondern das, was die Menschen daraus machen. (wip)