Obwohl die gestiegenen Energiekosten den Hamburger Tierpark Hagenbeck belasten, hat das noch keine Auswirkungen auf den Alltag der Tiere oder die Angebote für die Besucher. „Aktuell sind weder Besucher- noch Tierbereiche von Schließungen betroffen. Unseren laufenden Betrieb können wir nach wie vor aufrechterhalten“, sagte Geschäftsführer Dirk Albrecht der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.
Dennoch werde und müsse der Tierpark Hagenbeck auf die steigenden Kosten reagieren und überall sparen, wo es möglich ist… Für Besucher verändert sich deswegen nun doch etwas.
Tierpark Hagenbeck: Preise steigen
Der Tierpark muss zu drastischen Maßnahmen greifen: Er hat die Eintritts-Preise erhöht. „Der Tierpark Hagenbeck ist ein privat finanziertes Unternehmen, das anders als alle anderen Zoos in Deutschland keine städtischen Zuwendungen erhält. Vor dem Hintergrund, dass dem Tierpark coronabedingt Eintrittsgelder von fast zehn Millionen Euro fehlen, um die monatlich anfallenden Kosten von einer Million Euro zu decken, wurde es notwendig, die Eintrittspreise im Tierpark und Tropen-Aquarium Hagenbeck anzupassen“, sagte Albrecht dazu.
Erwachsene zahlen jetzt für eine Tageskarte 26 Euro und für das Tropenaquarium 20 Euro. Kinder kostet der Tag im Zoo 19 Euro und das Aquarium 15 Euro.
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Allein die monatlichen Energiekosten liegen aktuell im sechsstelligen Bereich. „Für das kommende Jahr rechnen wir – wie andere Unternehmen auch – mit einer Kostensteigerung von mindesten 20 bis 30 Prozent“, sagt Albrecht.
Tierpark Hagenbeck will Energie sparen
Schon jetzt spare der Tierpark dadurch, dass er viele Bereiche bei Hagenbeck energetisch umgestellt habe. „Im Tropen-Aquarium und im Eismeer arbeiten wir bereits mit Wärmetauschern, Geothermie und Solarenergie. Und der Großteil unserer Beleuchtungen ist bereits auf moderne energiesparende LEDs umgerüstet.“
Im Tierpark Hagenbeck brauchen die Bereiche viel Energie, die besonders viel Wärme, Kälte oder Licht benötigen oder eine aufwendige Wasseraufbereitung voraussetzen, wie Albrecht weiter sagte.
„Hierzu zählen insbesondere das Eismeer, die Elefanten-Freilaufhalle, das Orang-Utan-Haus und das Tropen-Aquarium. Der tropisch warme Lebensraum dieser Bereiche macht eine auf etwa 28 Grad Celsius beheizte Umgebung notwendig, Korallen und Reptilien benötigen eine intensive Beleuchtung, und die Wassertechnik unserer großen Wasserbecken im Eismeer und Tropen-Aquarium benötigen Energie, um die Wassermassen zu bewegen und aufzubereiten.“
Geschäftsführer Dirk Albrecht
Für das Eismeer werde zudem elf Grad Celsius kaltes Grundwasser gefördert, das dann über einen Wärmetauscher die Tierbecken kühlt.
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Weitere Einsparungen hat der Tierpark nach eigenen Angaben, weil er für sein Brauchwasser gefiltertes und mechanisch-biologisch gereinigtes Abwasser nutzen kann. „Unsere Teiche werden mit Brauchwasser gespeist, und die Bepflanzungen werden mit diesem Wasser gewässert. Hier ergeben sich Einsparungen von etwa 236 000 Kubikmeter Trinkwasser im Jahr.“ Zudem sind auf dem Gelände Elektrofahrzeuge im Einsatz, und es gibt eine Solaranlage, mit deren Energie etwa die Pumpen für die Geothermie des Eismeeres angetrieben werden.
Der Tierpark Hagenbeck ist der einzige private Großzoo Deutschlands in Familienbesitz. Carl Hagenbeck (1844-1913) hatte ihn im Mai 1907 am heutigen Standort in Hamburg-Stellingen eröffnet. Der Tierpark war zur damaligen Zeit der erste gitterlose Zoo der Welt. Derzeit leben mehr als 1.850 Tiere dort. Den Angaben zufolge liegen die täglichen Kosten für Futter, Pflege, Strom, Wasser und vielem mehr bei rund 41.000 Euro. (mit dpa)