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Tierpark Hagenbeck kommt nicht zur Ruhe! Tierpfleger übt scharfe Kritik – „Völliger Blödsinn“

Die Mitarbeiter des Tierparks Hagenbeck sind frustriert. Ein Tierpfleger äußert scharfe Kritik und findet klare Worte.

Tierpark Hagenbeck
© IMAGO/ Axel Heimken/dpa

Hagenbeck: Fünf Fakten über Hamburgs berühmten Tierpark

Wir zeigen fünf Fakten über ein echtes Hamburger Original: den Tierpark Hagenbeck.

Im beliebten Zoo herrscht wieder Unruhe: Der Konflikt zwischen dem Tierpark Hagenbeck und vielen Mitarbeitern geht in eine weitere Runde: Am Montag, dem 28. August, hat die Gewerkschaft IG BAU ihre Mitglieder im Betriebsstab zu einem Streik aufgerufen, um für einen Tarifvertrag einzutreten (wir berichteten).

Um 10.00 Uhr begann der Streik mit einer etwa vierstündigen Eröffnungsveranstaltung. 35 Mitarbeiter des Tierparks Hagenbeck versammelten sich zu einer Kundgebung. Im Gespräch mit MOIN.DE äußerten sich sowohl der stellvertretende Regionalleiter der IG BAU, Dirk Johne, als auch der Tierpfleger Thomas Günther. Sie verdeutlichten ihre Ansichten über die Ziele des Streiks und potenzielle Lösungen für den Konflikt.

Tierpark Hagenbeck-Chef mit fragwürdiger Maßnahme 

Hagenbeck-Chef Dirk Albrecht hatte bereits mit rechtlichen Schritten gedroht, sofern bei einem Streik der Bereich der Tierpflege nicht ausgeklammert wird. Albrecht begründet diese Vorgehensweise damit, dass das Fachamt für Veterinärwesen auch während eines Streiks auf die strikte Einhaltung der Vorschriften des Tierschutzgesetzes besteht.

Wie Dirk Johne gegenüber MOIN.DE bestätigt, werden einige Tierpfleger nicht am Streik teilnehmen, um die Versorgung der Tiere sicherzustellen. „Die notwendigen Tätigkeiten sollen ihren Job weitermachen“, so Johne.

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Hagenbeck-Chef Dirk Albrecht bot jedem Mitarbeiter in der Tierpflege an, der am Streiktag zum Dienst eingeteilt ist und dem Streikaufruf der IG BAU nicht folgt, eine einmalige Streikbruchprämie in Höhe von 150 Euro brutto zu gewähren. Schließlich soll er davon ausgegangen sein, dass der Streik nur einen Tag dauern würde.

Doch wie die Gewerkschaft nun ankündigte, soll der „reguläre unbefristete Erzwingungsstreik“ am Dienstagvormittag beginnen. Deswegen bat die Geschäftsführung die Tierpark Hagenbeck-Mitarbeiter, 50 Euro für jeden Streiktag zu zahlen, wenn sie nicht am Streik teilnehmen. „Ich halte das für sehr fragwürdig, wenn man versucht, die Interessen seiner Mitarbeiter mit Geld abzuschwächen. Es geht in erster Linie nicht nur um Geld, sondern um fairere Arbeitsbedingungen“, kritisiert Dirk Johne die Maßnahme.

Tierpark Hagenbeck
Mitarbeiter des Tierparks streiken für einen Tarifvertrag. Foto: Axel Heimken/dpa

Tierpark Hagenbeck: Mitarbeiter übt Kritik

Auch ein Tierpfleger, der eigenen Angaben zufolge seit über 30 Jahren im Tierpark Hagenbeck arbeitet, ist nicht zufrieden. „Dies zeigt, dass der Chef große Sorgen hat, sonst würde er keine finanziellen Mittel aufwenden“, findet auch Thomas Günther, der als Tierpfleger für die Antilopen und Tapire im Tierpark Hagenbeck zuständig ist.

Die Behauptung des Chefs, dass der Streik der Tierpfleger die Sicherheit der Tiere gefährde, bezeichnet Günther als „völligen Blödsinn“. Das sei eine Beleidigung für jeden Tierpfleger, „da wir besser wüssten, wie wir die Tiere versorgen. Die Tiere werden definitiv nicht durch uns gefährdet.“

„Unser Anliegen ist ein einheitlicher Rahmtarifvertrag für alle Mitarbeiter. In diesem Kontext besteht eine deutliche Ungleichbehandlung, beispielsweise in Bezug auf Urlaubsgeld und Urlaubstage oder den Startlohn. Einige neue Mitarbeiter erhalten 15 Euro pro Stunde, während andere weniger verdienen. Es gibt auch langjährige Mitarbeiter, die trotz ihrer Dienstzeit weniger als 15 Euro pro Stunde bekommen“, erklärt Thomas Günther gegenüber MOIN.DE.


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Tierpark-Chef Dirk Albrecht lehnt Verhandlungen mit der Gewerkschaft bislang ab. „Die IG BAU wartet seit der Übergabe der Tarifforderung am 28.04.2022 darauf, dass Termine zu Verhandlungen angenommen werden“, heißt es im Streikaufruf. „Wir sind bereit, hier solange zu streiken, bis die Geschäftsführung nachgibt und sich mit uns an den Verhandlungstisch setzt“, versichert Thomas Günther.

Auf Anfrage von MOIN.DE reagierte der Hamburger Zoo folgendermaßen: „Aktuell wird sich die Geschäftsleitung nicht zum Streikbeginn äußern und die derzeitige Situation weiter beobachten.“