Selten wurde eine Show von TV-Koch Tim Mälzer so gelobt wie die letzte. Auf Vox arbeitet der Hamburger in der Dokureihe „Zum Schwarzwälder Hirsch“ mit Menschen, die an Trisomie 21 (Down-Syndrom) erkrankt sind und denen er in kurzer Zeit beibrachte, ein Restaurant zu betreiben.
In den sozialen Netzwerken gibt es für die viele Liebe und Empathie überschwängliche Reaktionen. Bei den Zuschauern brechen teilweise alle Dämme (hier mehr dazu). So heißt es zum Beispiel in einem Kommentar an Tim Mälzer gerichtet: „Habe es zusammen mit meinem 9-jährigen Sohn geschaut und bei mir flossen oft die Tränen. Danke Tim, dass Du diesen tollen Menschen dieses Projekt als richtigen Job und nicht stupide Werkstatt ermöglichst.“
Tim Mälzer mit emotionalen Worten
Der TV-Koch selbst meldete sich jetzt selbst nochmal in einem Statement zu Wort. In seinen Worten dankt er vor allem der Unterkunft, die den Dreh der Serie ermöglichte.
“Liebes Team vom Hofgut Himmelreich und insbesondere an dieser Stelle, lieber Sebastian (Service), lieber Mark & liebe Melanie (Küche): Ein dickes, fettes Dankeschön! Ihr habt uns die Möglichkeit gegeben, dieses fantastische Format in die Realität umzusetzen. Ohne eure Unterstützung, ohne eure Energie, ohne eure Liebe wäre das Projekt sehr früh zum Scheitern verurteilt gewesen. Meine tiefe Dankbarkeit, meinen tiefen Respekt und meine 100%-ige Anerkennung, für das wer und wie ihr seid. Euer Tim.”
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Das Hofgut Himmelreich befindet sich im Ort Kirchzarten im Schwarzwald. Bei Google Rezensionen bekommt es bei 444 Bewertungen eine sehr gute Note von 4,4. Eine Frau schreibt: „Es ist sehr erfreulich, mit welch großem Engagement hier Inklusion gelebt wird. Dadurch fühlte ich mich so unter Menschen und umsorgt. Das Essen war gut und der Platz im Schatten war sehr angenehm. Da kann man gut eine (Fahr-) Pause einlegen.“
Die Unterkunft im Schwarzwald setzt sich nicht nur in der TV-Show für Inklusion ein, sondern auch fernab davon: „Unser Ziel heißt Inklusion: Ein Miteinander von Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung. Das war uns schon immer wichtig. Und wird uns immer wichtig sein.“
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Tim Mälzer: „Sie wollen nicht bemitleidet werden“
1,15 Millionen Menschen schalteten bei der zweiten Folge am vergangenen Montag (31. Oktober) ein. Das entsprach einem Marktanteil von 4,3 Prozent. Viele Kommentatoren in sozialen Netzwerken erzählen, sie könnten sehr gut mehr von solchen Sendungen vertragen.
Tim Mälzer sagte über die Show, dass er und das Produktionsteam seiner Meinung nach zu lange zu vorsichtig und zu verhalten im Umgang mit den Menschen mit Down-Syndrom waren. Seine späte Erkenntnis: „Sie wollen nicht bemitleidet werden. Und sie brauchen durchaus auch mal Führung. Wir haben sie in ganz vielen Bereichen zunächst unterfordert. Das Team hat aber eine extreme Selbstständigkeit entwickelt als sie endlich gut geführt wurden.“
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Der Dreh für die Doku „Zum Schwarzwälder Hirsch“ sei für ihn auch augenöffnend gewesen. „Da sind Wahrheiten in den Geschichten der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer drin, die haben nachhaltig etwas in mir bewirkt, da sie einen zunächst ganz schön umhauen – vorausgesetzt, Du lässt das an dich ran.“
Ziel ist es, die Teilnehmer fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen. Mälzer ist davon überzeugt, dass das geht. „Jeder hat seine Stärken. Es ist ein unfassbar dummer Satz und eine ebenso dumme Denkweise, Menschen mit Down-Syndrom als nicht ausbildungsfähig zu bezeichnen.“ (mit dpa)
Die Folgen der außergewöhnlichen Dokumentation kannst du >>> hier in der Mediathek sehen.