Wer eine Kreuzfahrt buchen und trotzdem Geld sparen will, landet nicht selten bei den Angeboten von Aida Cruises. Schiffe wie „Aida Cosma“ und „Aida Nova“ zählen zu den größten Dampfern der Welt. Mehr als 6.000 Passagiere fassen die schwimmenden Hotelanlagen.
Und Aida Cruises ist ein erfolgreiches Kreuzfahrtunternehmen, verzeichnete zuletzt Rekordbuchungen und ist unter den Reisenden beliebt wie nie. Dennoch melden sich immer wieder genervte Urlauber zu Wort, die den Massentourismus, überfüllte Bordrestaurants und den Kampf um die beste Liege nicht mehr mitmachen wollen und ihre Urlaubsreisen bei anderen Reedereien buchen (MOIN.DE berichtete). Ein Insider erklärt, warum das so ist.
Aida: Ballermann auf See
Als Clubschiff machte die Reederei ihre Kreuzfahrtschiffe in den 90er Jahren bekannt. Seitdem wächst die Branche und nicht nur Aida selbst profitiert von dem Imagewandel des Seereisen-Tourismus. Dennoch bietet das Unternehmen mit seinem Familien-Konzept und den vielen Entertainment-Angeboten an Bord den Club-Urlaub, den Gäste auch von Mallorca kennen.
Wer schlecht über die Reederei sprechen will, redet sogar von Ballermann-Kreuzfahrten. Für manche Reisende genau das Richtige, andere hingegen sind abgeschreckt und ziehen sich eher auf die ruhige Wohlfühl-Flotte von Tui Cruises zurück. Doch dort müssen Urlauber meist deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ein All-Inclusive-Urlaub auf der „Mein Schiff“, ist nicht gerade günstig.
Und auch die Angebote von Aida haben ihren Preis. Dennoch gelten die Schiffe der Flotte als Billig-Anbieter unter den Kreuzfahrt-Unternehmen. Und das sehen offenbar auch die Mitarbeiter an Bord nicht anders. Gegenüber dem „Abendblatt“ verriet ein Angestellter in Führungsposition auf der „Aida Mar“ nun: „Aida bietet die billigsten Weltreisen an. Wir sind die Holzklasse.“
Passagiere erfüllen das Klischee
Balkonkabine und vier Monate Weltreise in der Holzklasse – nicht wenige lassen sich dieses Vergnügen rund 50.000 Euro kosten. Hinzu kommen dann noch verschiedene Getränke-Pakete, Internetflatrates und Ausflüge. Doch Zahlen lügen bekanntlich nicht, weshalb Aida trotz „Holzklasse“ weiterhin floriert.
Und wie ein belustigter Urlauber der aktuellen Aida-Weltreise berichtet, verhalte sich das Publikum an Bord auch so, wie das Klischee eines Ballermann-Urlaubers es vermuten ließe. Cola-Aufguss in der Sauna (das Personal musste die Sauna einen Tag lang reinigen) oder Drohungen, weil die Gummibärchen an Bord ausgegangen seien und die Fische beim Schnorcheln davongeschwommen seien.
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Der Aida-Passagier sei nicht die hellste Kerze auf der Torte, behauptet der Urlauber. Doch naive oder arrogante Gäste und Mitmenschen gebe es erfahrungsgemäß auch im alltäglichen Leben und das nicht nur in der „Holzklasse“.
Wer sich für eine Reise mit Aida entscheidet, sollte sich also bewusst machen, worauf er sich einlässt. Dasselbe gilt natürlich für das „gehobene“ und „spießige“ Publikum auf den Schiffen anderer Reedereien.