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Büsum: Noch immer leiden die Opfer der Flutkatastrophe – doch hier haben sie Hilfe gefunden: „Ein Moment ohne Sorgen“

Büsum: Noch immer leiden die Opfer der Flutkatastrophe – doch hier haben sie Hilfe gefunden: „Ein Moment ohne Sorgen“

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In Büsum an der Nordsee haben Familien aus dem Ahrtal ruhige Weihnachten verbracht. Foto: IMAGO / imagebroker/privat

Ein halbes Jahr ist es her, dass sich die Flutmassen ihren zerstörerischen Weg durch den Westen des Landes bahnten. Viele Menschen haben im Juli 2021 ihr Zuhause verloren, noch immer stehen sie vor den Trümmern ihrer Existenz. An Normalität ist vor allem im schwer betroffenen Ahrtal nicht zu denken. Die Erinnerung an die verheerende Katastrophe ging auch einem Paar aus Büsum an der Nordsee nicht aus dem Kopf.

Gemeinsam mit ihrem Mann hat sich Ivonne Naudith, die in Büsum eine Ferienwohnung und eine Pension betreibt, im Herbst Gedanken darüber gemacht, wie sie den Betroffenen helfen kann. Und so haben die beiden Kontakt zu Menschen vor Ort aufgebaut und einigen von ihnen ein Stück Normalität zu Weihnachten geschenkt.

Büsum: Ein besonderer Weihnachtsurlaub an der Nordsee

Die Idee: Den Familien eine kurze Auszeit von der verzweifelten Lage in der Heimat ermöglichen. Mit Unterstützung des Projekts „5Eurohaus“ und der Stiftung „Stift und Papier“ hat Ivonne Naudith die Betroffenen kontaktiert und sie eingeladen über Weihnachten zu ihr in die „Pension zur Perle“ an die Nordsee zu kommen. Die Stiftung habe schließlich einen Bus organisiert.

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„Viele hatten Angst, ihre Häuser zu verlassen. Vor Ort sind viele noch schwer traumatisiert. Sie haben teils nur noch einen Rohbau, können nur das Obergeschoss nutzen und wohnen als Familie mit vier Personen in einem Raum. Dennoch haben wir Menschen gefunden, die uns besuchen kommen wollten“, erzählt sie im Gespräch mit MOIN.DE. 19 Ahrtaler haben sich schließlich auf den Weg gemacht.

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Das ist Büsum:

  • Büsum ist eine Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein.
  • Der Hafenort liegt direkt an der Nordsee. Er ist seit dem 19. Jahrhundert Seebad.
  • Nach Übernachtungszahlen ist Büsum nach Sankt Peter-Ording und Westerland der drittgrößte Fremdenverkehrsort an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste.
  • Ursprünglich war Büsum eine Insel mit mehreren Dörfern, seit 1585 ist es mit dem Festland verbunden.
  • Der Ausflugs- und die Fischereihafen prägt das Ortsbild; die Büsumer Krabben sind auch überregional bekannt.

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„Sie waren so glücklich. Es haben sich tolle Menschen zusammengefunden. Es war wirklich ein tolles Weihnachten“, berichtet Ivonne Naudith. Auch dank der Hilfe vieler Büsumer konnten die Betroffenen ihren Aufenthalt an der Nordsee genießen. Ein Mann von der Nachbarschaftshilfe hat zum Beispiel den Nikolaus gespielt, eine Frau organisierte viele Weihnachtsgeschenke.

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Büsum: „Spendengelder sind nicht angekommen“

Die Familien hätten die Zeit sehr genossen und viele Spaziergänge entlang der Küste unternommen. „Sie konnten die Ruhe genießen und einen Moment ohne Sorgen verbringen. Ich habe die Blicke der Gäste in Erinnerung. Vor Ort waren viele von ihnen so traurig, denn etliche Spendengelder sind nicht dort angekommen wo sie dringend gebraucht werden.“

Hinter Ivonne Naudith selbst liegen schwere Zeiten. Sie und ihr Mann haben die Pension und die Ferienwohnung erst 2019 übernommen und aufgrund der Corona-Krise zu kämpfen. Dennoch lassen sie es sich nicht nehmen, die betroffenen Flutopfer weiter zu unterstützen.

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„Die Menschen müssen wieder nach rechts und links gucken. Es kommen auf jeden Fall noch weitere Besucher. Unsere Ferienwohnung werden wir weiter den Ahrtalern zur Verfügung stellen. Da sie noch nicht abbezahlt ist, werden wir sie die nächsten Monate drei Wochen lang vermieten und eine Woche lang Menschen aus der betroffenen Region einladen und ihnen einen Aufenthalt spenden.“

So wird es das Paar auch in diesem Jahr weiteren Familien möglich machen, die Ängste in der zerstörten Heimat zumindest für einen Moment zu vergessen.