Veröffentlicht inNorddeutschland

Fehmarn: Fünfköpfige Familie lebte im Wohnmobil – jetzt stehen sie vor diesem Problem

Fehmarn: Fünfköpfige Familie lebte im Wohnmobil – jetzt stehen sie vor diesem Problem

Fehmarn Wohnmobil Camping
© picture alliance / imageBROKER | Carolin Thiersch

Nordsee vs. Ostsee: Das unterscheidet beide voneinander

Was sind die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee?

Familie Koppelmann wohnt mit ihren drei Kindern seit mehreren Monaten auf der Insel Fehmarn an der Ostsee. Die älteste Tochter geht dort seitdem zur Schule.

Was ganz normal klingt, ist aber alles andere als gewöhnlich. Denn die Familie hat ein großes Problem: Zwischen August und November musste sie in einem Wohnmobil wohnen – zu fünft. Nun hat sie eine Zwischenlösung, die aber auch nicht viel besser ist. Wie die Familie in diese Notlage kam und wie das Leben im Wohnmobil auf Fehmarn ist, erzählt sie im Gespräch mit MOIN.DE.

Fehmarn: Familie scheitert an Wohnungssuche

Wegen der Montessori-Schule auf Fehmarn habe die fünfköpfige Familie auf die Insel ziehen wollen. Für Tochter Nila sei diese sehr wichtig gewesen, denn sie sei hochsensibel. „Wir haben natürlich schon vorher immer auf Fehmarn nach einer Wohnung gesucht“, sagt Nilas Mutter Rosa Koppelmann gegenüber MOIN.DE.

+++ Camping: Schock für zahlreiche Wohnmobil-Besitzer – „Ein Stück Freiheit geklaut“ +++

—————

Das ist Fehmarn:

  • Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
  • Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
  • Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
  • Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
  • Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
  • Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant

—————

„Aber wir haben uns schon gedacht, auf so einer Insel, da muss man vor Ort sein, um was zu finden.“ Deshalb habe sie gesagt: „Na gut, dann ziehen wir einfach erstmal ins Wohnmobil.“

+++ „Notruf Hafenkante“-Star spricht bei „DAS!“ im NDR über „dunkle Zeit in meinem Leben“ +++

Und das tat die Familie Anfang August: Rosa Koppelmann, ihr Mann, Nila, der zweijährige Sohn und das wenige Wochen alte Baby zogen in einen 16 Quadratmeter großen Camper. Das klingt nach einer engen Angelegenheit!

Ganz unerfahren waren sie, was das Camping angeht, nicht: Bereits von 2019 bis 2022 machten die Koppelmanns zu viert eine große Europareise. Nun wurde das Wohnmobil abermals zum Zuhause auf vier Rädern.

Gut eingelebt auf Fehmarn

Und Nila lebte sich auf Fehmarn in der Schule sehr schnell ein. Das sei ganz besonders für ein hochsensibles Kind. „Die ist eigentlich total schüchtern und hat es ganz schwer damit, Fuß zu fassen“, erklärt ihre Mutter.

Nicht nur Nila zog Vorteile aus der Schule. „Da wir durch die Schule gleich schon ein gutes Netzwerk hatten, haben wir auch viel mitbekommen, was da so an Angeboten auf dem Markt ist.“

+++ Steffen Henssler bekommt neue Sendung – „Nicht die x-te Kochshow“ +++

Aber spätestens nach einem Monat im Camper wurde klar: Die Wohnungssuche wird schwerer als gedacht. Der Grund: „Wir haben ganz oft und immer wieder gehört, dass die da keine Kinder haben möchten.“

Die Familie habe zwar gewusst, dass die Wohnungssuche schwer werde, aber „das war was, womit wir absolut nicht gerechnet haben.“ Die beiden Eltern habe das sehr gefrustet.

Fehmarn: Schlechtes Wetter bringt Problem

Sie lebten also gezwungenermaßen weiter im Camper. „Das ist tatsächlich nicht immer einfach“, erzählt die dreifache Mutter. Anfangs hätten sie mit dem Wetter Glück gehabt. „Dann stehen wir halt mit dem Wohnmobil auf dem Campingplatz direkt am Meer und die Kinder können draußen spielen und es ist ganz wunderschön.“

Mit dem schlechter werdenden Wetter kamen aber auch die Probleme. Denn Rosa Koppelmann arbeitet als Therapeutin online und hat tägliche Sitzungen, für die sie Ruhe braucht. „Ich muss dann die ganze Familie rausschmeißen, bei jedem Wetter.“

+++ „Aida Cosma“ steht noch still – doch das könnte sich schon bald ändern +++

Für sie sei das sehr hart gewesen, die drei Kinder mit ihrem Mann bei Wind und Wetter vor die Tür zu setzen. „Es wird immer abenteuerlicher“, beschreibt sie die damalige Situation.

Rosa Koppelmann sei auch schon an dem Punkt gewesen, aufzugeben. „Wir ziehen einfach ganz woanders hin“, habe sie bereits vorgeschlagen. Aber der Rest der Familie hielt weiter an Fehmarn fest, allen voran Nila. Die habe gesagt, sie würde lieber ihr Leben lang im Wohnmobil wohnen, als die Schule zu wechseln.

Vorteile am Camping-Leben auf Fehmarn

Und das Leben im Camper hat auch durchaus seine Vorteile. Man ist immer direkt in der Natur, außerdem „ist es schon schön, dass wir so flexibel sind“, schwärmt die Mutter. Im Sommer habe die Familie einfach sagen können: „So und jetzt fahren wir mal ein Wochenende auf die andere Seite der Insel.“ Da habe sie dann natürlich auch direkt vor Ort schlafen können.

„Das ist schon schön, das Haus immer mit dabei zu haben und einfach immer überall zuhause zu sein“, beteuert Koppelmann. Genau das habe sie auch auf der Europareise geschätzt. Der zweijährige Sohn sei durch die Reise quasi im Camper aufgewachsen. Und „egal, wo wir waren, ob in Spanien, Frankreich, am Mittelmeer oder der Atlantikküste, wir haben uns immer Zuhause gefühlt.“

Der Unterschied zwischen der Reise, die immer den warmen Temperaturen gefolgt war, und der Situation jetzt, sei eindeutig das Wetter. „Man muss einfach raus.“ Und auf Fehmarn heißt das, man ist oft Regen und Wind ausgesetzt. Aber egal, wie kalt es ist, „man kann nicht den ganzen Tag im Wohnmobil bleiben, sonst wird man ja wirklich verrückt“, lacht die Mutter humorvoll.

+++ Ina Müller verrät: DAS ist ihr Lieblingsort an der Küste – „Heimatgefühl“ +++

Auf so engem Raum würde es auch zwischen den Kindern ab und zu Konflikte geben, aber die Familie gucke, eben auch dann viel rauszukommen und den Kleinen ihren Rückzug zu gewähren, „damit wir uns nicht irgendwann die Köpfe einschlagen.“

Im Oktober wurde es dann eindeutig zu stürmisch. „Das geht einfach nicht mehr.“ Die Familie war verzweifelt. Es wurde auch schwerer, das Wohnmobil warm zu halten und man habe aufpassen müssen, dass sich nirgendwo Feuchtigkeit bilde.

Familie an der Ostsee sucht immer noch nach einer Lösung

Eine Wohnung oder ein Haus waren trotzdem nicht in Sicht. Schließlich zog die Familie als „Übergangslösung“ in eine Ferienwohnung. „Aber wir haben leider immer noch keine Dauerlösung“, bedauert die Familie. Dabei „wäre es einfach so schön, anzukommen.“ Und das gehe nun mal nur mit einer dauerhaften Bleibe.

Trotzdem bleiben sie optimistisch. „Das positive Feedback unserer Tochter ist uns ganz, ganz wichtig.“ Und der zweijährige Sohn sei sowieso „so eine Frohnatur, der ist immer zufrieden.“ Deshalb gibt Familie Koppelmann auch nach den abenteuerlichen Monaten im Wohnmobil und den vielen Wohnungsabsagen nicht auf.

—————

Mehr News von Fehmarn und der Ostsee:

—————

Wer auf Fehmarn oder in der Nähe der Insel etwas über eine Wohnung oder ein Haus mit ungefähr 100 Quadratmetern weiß, der kann sich unter hallo@rosa-koppelmann.de an die Familie wenden und würde ihr damit eine sehr große Freude bereiten! (fk)