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Flensburg: Tierheim geht jetzt diesen drastischen Schritt und wird dafür gefeiert – „Gute Entscheidung“

Flensburg: Tierheim geht jetzt diesen drastischen Schritt und wird dafür gefeiert – „Gute Entscheidung“

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Das Tierheim in Flensburg und viele andere auch gehen diesen Schritt im Dezember (Symbolbild). Foto: imago images / ZUMA Wire

Kurz vor Weihnachten hat man sich in Flensburg zu einem drastischen Schritt entschieden.

Denn dort werden seit Mittwoch keine Tiere mehr vermittelt. Erst ab dem 11. Januar soll das wieder möglich sein, heißt es vom Tierheim Flensburg, das für seine Entscheidung viel Zuspruch von den Menschen bekommt.

Flensburg: Kein Tier als Geschenk

Warum geht die Einrichtung so einen drastischen Schritt? „Tiere sind soziale Lebewesen und keine Geschenke!“, heißt es von dort.

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Der Grund ist klar: es soll verhindert werden, dass sich zu Weihnachten oder in den Tagen danach mit Tieren beschenkt wird, mit denen die Beschenkten dann doch nicht so viel anfangen können.

Im schlimmsten Fall werden die Lebewesen dann einfach ausgesetzt oder in ihrem neuen Zuhause vernachlässigt.

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Viel besser ist es, sich bewusst für ein Tier zu entscheiden und sich dieses selbst zuzulegen. Viel Zustimmung erhält das Tierheim unter dem Beitrag.„Auf jeden Fall eine sehr gute Entscheidung, das sehe ich genauso!“, schreibt eine Frau.

Ein anderer findet, dass es eine „tolle Maßnahme“ ist.

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Das ist Flensburg:

  • Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
  • Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
  • Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
  • In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)

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Flensburg ist nicht alleine

Dass Tierheime die Vermittlung im Zeitraum um die Feiertage stoppen, ist längst kein Einzelfall. Es gibt viele Orte, an denen sich die Einrichtungen zu solch einem Schritt entscheiden.

Gerade jetzt, wo die Geschäfte am Mittwoch schließen müssten, könnten manche Menschen vielleicht noch auf die Idee kommen, spontan ein Tier zu verschenken.

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Der Philosoph und Buchautor Wilhelm Schmid nannte das Schenken von Haustieren kürzlich „Nötigungsschenken“. „Damit wird der Empfänger genötigt, über Jahre für das Tier da zu sein“, so Schmid.

Man dürfe nie die eigenen Wünsche auf andere projizieren. Der Sinn des Schenkens sei schließlich, Mitmenschen etwas Gutes zu tun und nicht sich selbst. (rg mit dpa)