Der Krieg in der Ukraine erschüttert die Menschen. Nicht nur in Europa, sondern weltweit. Eine Russin aus Kiel berichtet nun von den fatalen Folgen, die der Krieg mit sich bringt.
Sie offenbart, wie sich der Krieg auf Kiel und den Norden auswirkt.
Kiel: Russin mit ernsten Worten
Sie ist in Russland geboren. Das Land ist und bleibt eine Heimat, sagt Sofya Kolomiets zum „NDR“. Zum Studieren ist sie ursprünglich nach Kiel gekommen und ist mittlerweile bei der Deutsch-Russischen Gesellschaft Kiel tätig.
Einige ihrer Freunde haben ihr propagandistische Videos geschickt, erzählt sie in dem Videobeitrag und stellt klar, dass das für sie absolut fatal gewesen sei. Sie habe ihrem Freundeskreis direkt mitgeteilt, dass sie an solchen Dingen nicht teilhaben möchte.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Folgen für die Russin in Kiel deutlich spürbar
„Das sind meine Freunde und sie bleiben auch meine Freunde“, sagt Kolomiets und setzt nach: „Bevor wir uns hier bekriegen, sollten wir eine Pause einlegen, um die Freundschaft nicht zu verlieren.“
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In Kiel zeigen sich nach ihren Erzählungen schon deutliche Veränderungen. Die Gesellschaft sei so gespalten und sie bekäme mit, dass einige Streitigkeiten in der norddeutschen Stadt aufkämen. Unter anderem berichtet sie, dass russische Kinder in der Schule gemobbt würden.
Kiel: Klare Worte zum Krieg
Sie ist klar gegen den Krieg und ist der Meinung, alle, die diesen befürworteten, seien in die irre geführt worden. Einige russische Menschen seien auf das russische Fernsehen angewiesen, da sie teilweise die deutsche Sprache nicht beherrschen würden, oder es sich aus nostalgischen Gründen nicht anders wünschten.
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„Die Propaganda zeigt ihre Wirkung“, sagt Kolomiets. Ihre Familie habe ukrainische Wurzeln, sagt sie und schildert das Dilemma, in dem sie steckt:„Es ist so, als würde mein Herz in zwei Hälften zerbrechen. Die eine Hälfte blutet für Russland, die andere für die Ukraine. Was soll ich machen?“
Eine belastende Situation, die emotional nur schwer zu verkraften ist. Die Russin erzählt dem „NDR“, wie schwer das alles für sie auszuhalten sei. Sie hofft, dass sich hier nicht noch mehr Menschen voneinander abwenden. (lfs)