Die „Mein Schiff“-Flotte bekommt Zuwachs. Das steht schon seit Längerem fest.
Doch kürzlich ging es unter großem Jubel erst so richtig los: Mit dem Stahlschnitt für die neue „Mein Schiff 7“ im finnischen Turku (MOIN.DE berichtete). Das Unternehmen veröffentlichte jetzt ein emotionales Video.
Emotionale Momente bei „Mein Schiff“
Für eine Kreuzfahrt-Reederei ist der Neubau eines Dampfers so etwas wie die Geburt eines Babys. In Aufnahmen, die „Mein Schiff“ jetzt veröffentlichte, sind Mitarbeiter am Tag des Produktionsstarts zu sehen, die tatsächlich feuchte Augen haben anlässlich des bewegenden Momentes. Sogar eine Pyroshow gab es im Werk.
„Mit der Zeremonie zum Stahlschnitt beginnt die Reise des neuen Schiffes, die nächsten Etappen sind dann Kiellegung, Aufschwimmen, Seatrail, Taufe und Jungfernfahrt. Für uns ist der erste Tag in der Werft also ein echter Gänsehautmoment“, heißt es von „Mein Schiff“.
Das Video zum besonderen Tag ist mit ebenso emotionaler Musik unterlegt. „Tolle Musik, könnte ein Hauch von Aida sein“, schreibt ein Fan augenzwinkernd als Antwort auf den Clip. In einem weiteren Kommentar heißt es: „Toller Moment für alle Fans der Wohlfühlflotte. Es ist schon etwas ganz Besonderes für die gesamte Community rund um die Mein-Schiff-Flotte. Gratulation zum ersten Stahlschnitt der Mein Schiff 7.“
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Daten und Fakten zur „Mein Schiff 7“:
- Baubeginn/Stahlschnitt: 14. Juni 2022
- Indienststellung: 2024
- Länge > Breite >Tiefgang: ca. 315,7 m > ca. 35,8 m > ca. 8 m
- Vermessung: ca. 111.500 BRZ
- Anzahl Decks: 15
- Flagge: Malta
- Kabinen: 1.447
- Anzahl Gäste: 2.894 bei Doppelbelegung
- Besatzungsstärke: ca. 1.000
- Balkonkabinen: 80 Prozent (90 Prozent Außenkabinen)
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„Mein Schiff“: Mit dem ganz großem Wurf?
Auf der offiziellen Seite von „Mein Schiff“ beklagt sich allerdings auch ein Mann. Er schreibt in Bezug auf den Antrieb des neuen Schiffes: „Leider immer noch mit Dieselantrieb, schade. Da wäre in Sachen CO2-Reduktion erheblich mehr drin gewesen.“
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Der Kritiker erhält prompt eine Antwort von Tui. Die sorgt allerdings für Verwirrung. „Wir setzen bei unserer Mein Schiff 7 auf Bio-Methanol, es ist klimafreundlicher Kraftstoff und macht den Schiffsantrieb nahezu CO2-neutral“, heißt es von „Mein Schiff“. Garniert mit einem blauen Herzchen.
Eine Aussage, die man eigentlich nur bejubeln kann. Denn dass große (Kreuzfahrt-)Schiffe mit fast CO2-neutralen Antrieben wie Methanol fahren, gibt es bislang auf der Welt nicht. Ist „Mein Schiff“ also auf dem Weg zu einem gigantischen Durchbruch? Die Antwort lautet: jein.
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„Mein Schiff“: Die ganze Wahrheit
Die „Mein Schiff 7“ wird tatsächlich so gebaut, dass sie eines Tages mal mit Methanol angetrieben werden kann, statt mit schädlichem Diesel. Allerdings hat der Mann mit seinem Kommentar nicht unrecht, denn zur Indienststellung 2024 wird die „Mein Schiff 7“ mit schädlichem Marinediesel fahren. Zwar soll es emissionsärmes Marinediesel sein, aber wirklich „grün“ und umweltfreundlich ist auch das nicht.
Wenn das Unternehmen schreibt, es „setze auf Bio-Methanol“, muss man also genau hinsehen. „Dann sollte die CEO das doch auch so sagen und sich nicht im Konjunktiv verlieren“, heißt es von dem Mann wiederum als Antwort an Tui. Danach zitiert er die Pressemeldung, in der vom Marinediesel die Rede ist.
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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:
- Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
- Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
- Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
- Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
- Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz
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40 Prozent der Zeit befinden sich Kreuzfahrt-Schiffe übrigens nicht auf See, sondern in Häfen. Dort kann die „Mein Schiff 7“ mit ihrer Landstrom-Anlage vom Festland aus mit (grünem) Strom versorgt werden. Diese wichtige Neuerung wird auch 2024 schon an den Start gehen und das Unternehmen somit „grüner“ machen.
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Im Schiffbau ist die Suche nach klimaneutralen Antrieben aktuell die größte Herausforderung. Im Rennen ist nicht nur Methanol als Antriebsstoff, sondern auch Ammoniak. Im Gespräch mit MOIN.DE hat Prof. Karsten Müller von der Universität Rostock verraten, warum er den Stoff für vielversprechend hält – und warum Menschen dennoch verhalten auf Ammoniak reagieren >>> hier mehr dazu.