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„Mein Schiff“: Frau geht auf Reisen – mit den Gästen an Bord hat sie etwas Besonderes vor

„Mein Schiff“: Frau geht auf Reisen – mit den Gästen an Bord hat sie etwas Besonderes vor

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Für Anja Spielkamp-Berger geht es an Bord der „Mein Schiff“ in Richtung der Kanaren. Foto: Anja Spielkamp-Berger & imago images / Future Image

In wenigen Wochen ist es soweit: Dann wird Anja Spielkamp-Berger an Bord der „Mein Schiff“ um die Kanaren schippern. Doch die Frau ist weder Urlauberin noch Crew-Mitglied, sondern als sogenannte Gast-Expertin dabei. Für Passagiere hat sie ein besonderes Angebot im Gepäck.

Und zwar Permanent Make-up. Bereits seit 30 Jahren beschäftigt sich Anja Spielkamp-Berger mit dieser speziellen Dienstleistung Trotzdem musste sie eine spezielle Prüfung ablegen, um ihren Job an Bord der „Mein Schiff“ ausführen zu dürfen.

„Mein Schiff“: Kosmetikerinnen an Bord

Visagistin, Kosmetikerin, Weiblichkeitspädagogin und sogar ein eigenes Schulungszentrum – Anja Spielkamp- Berger ist ein echter Profi. Ihre Behandlungen bietet sie in ihrem Salon „Kosmetik am Theater Duisburg“ an. Auf einer Kreuzfahrt war sie erst einmal, damals mit der Aida.

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Die Firma Riso Cooperation GmbH aus Bayreuth, mit der die Unternehmerin schon viele Jahre zusammenarbeitet, hatte seit Längerem den Plan, ihre Spezialistinnen auf einen Kreuzer zu schicken. Als der Vertrag mit Tui stand, kam die Firma auf Anja Spielkamp Berger zu.

„Ich war natürlich begeistert“, sagt sie im Gespräch mit MOIN.DE. Auserwählt dafür werden Pigmentiererinnen, die bereits viel Erfahrung haben und mit Riso zusammenarbeiten, „ein hohes Qualitätsverständnis und Können vorweisen“, betont die Expertin.

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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:

  • Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
  • Die Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
  • Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
  • Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
  • Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz

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Eine Voraussetzung von Tui ist die fachliche Zertifizierung. Diese Zusatzausbildung hat Anja Spielkamp-Berger in Bayreuth absolviert. Sie musste dort ihr Können unter Beweis stellen. Der Qualitätsanspruch ist hoch, denn auch die „neuesten Techniken müssen sitzen, damit alles passt und Kundenzufriedenheit garantiert werden kann.“

„Mein Schiff“: Zusatz-Ausbildung als Voraussetzung

Beim Permanent Make-up, auch Pigmentierung genannt, werden Farbpigmente in die oberste Hautschicht eingebracht. Diese Pigmentierungen sind temporär, die Haltbarkeit ist je nach Hauttyp sehr unterschiedlich. Behandelt werden meist Brauen, Augen und Lippen.

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Die häufigsten Wünsche der Kundinnen sind unter anderem Wimpernkranzverdichtungen, Lidstiche oder Lippenkonturen. All das mussten die Pigmentiererinnen im Rahmen der Zusatz-Ausbildung noch einmal zeigen.

„Wie kompetent wir in der typgerechten Beratung, der Farbauswahl und beim Pigmentieren sind, ebenso dass unser Zeitmanagement passt. Außerdem ist das Durchführen von Workshops und Vorträgen vorgesehen“, zählt Anja Spielkamp-Berger auf.

Die Kundinnen sollen genau das Permanent Make-up bekommen, dass sie sich wünschen und zu ihnen passt „Natürlichkeit steht an erster Stelle, denn damit wird die Persönlichkeit unterstrichen “, erklärt die Expertin.

Zu zweit auf der „Mein Schiff“

Das Zertifikat, das sie damit erlangt hat, ist ein Qualitätssiegel und die Grundlage, um auf einem Kreuzfahrt-Schiff arbeiten zu dürfen. Die Arbeitsstätte zu wechseln, ist Anja Spielkamp-Berger gewohnt. Einsätze auf Beautymessen und mobile Dienste in Norddeutschland gehören zu ihrem Alltag. Auch auf Mallorca pigmentiert sie regelmäßig.

„Aber bisher immer mit festen Boden unter den Füßen“, lacht sie. Das wird auf der „Mein Schiff“ nicht der Fall sein. „Es ist eine neue Herausforderung für mich“, sagt die Unternehmerin. Erst an Bord werde sich zeigen, ob sie zu hundert Prozent seetauglich sei.

Neue Aufgabe auf der „Mein Schiff“

Sie freut sich auf die neue Aufgabe, die Umgebung auf dem Schiff und den Umgang mit den Urlaubern. Eine komplett neue Erfahrung, „die auch nochmal meinen Expertenstatus stärkt“, sagt Anja Spielkamp-Berger.

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Als sie die Neuigkeiten bei Facebook teilte, erhielt sie von vielen Kundinnen und Kolleginnen Zuspruch und Glückwünsche – aber auch das Gegenteil. Denn eigentlich besteht ein Permanent Make-up aus einer Erst- und einer Nacharbeit. Letztere sollte frühestens zwei Wochen nach den Erstarbeiten erfolgen.

Eine Zeitspanne, in der viele Kreuzfahrten bereist beendet sind. Deshalb sind die Spezialistinnen entsprechend geschult worden, „dass wir mit Techniken und Intensitäten arbeiten, um Nacharbeiten so selten wie möglich machen zu müssen“, erklärt Anja Spielkamp-Berger.

Bedenken bei Behandlung auf der „Mein Schiff“

Trotzdem haben so manche Kolleginnen Bedenken. „Ich finde grundsätzlich Pigmentierungen im Urlaub ungünstig“, schreibt eine Kosmetikerin unter den Post.

„Ich bin da nicht zu überzeugen“, schließt sich eine weitere Frau an. „Ich halte es für schlichtweg für fachlich inkompetent und fahrlässig“, heißt es in einem anderen Kommentar. Bedenken, die Anja Spielkamp-Berger nicht teilen kann.

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Die Firma Riso habe Expertinnen in ganz Deutschland die bei eventuellen Nacharbeiten zur Verfügung stehen. „Keiner wird mit seinen Gedanken und Ängsten allein gelassen oder am Ende überrascht“, betont die Kosmetikerin.

Genaue Aufklärung auf der „Mein Schiff“

Die Kundinnen werden vor der Behandlung umfassend aufgeklärt und wissen dann, was sie nach einer Pigmentierung dürfen und wo Vorsicht geboten ist. „Auch da liegt unsere Verantwortung“, sagt die Expertin.

Zudem seien solche Angebote auf Reisen alles andere als ungewöhnlich. Anja selbst hat zum Beispiel auch schon in Hotels pigmentiert. „Im Urlaub werden solche Angebote immer häufiger wahrgenommen“, sagt sie.

Vorfreude bei „Mein Schiff“-Fans

Einige Kundinnen seien sogar froh, die Behandlung im Urlaub vornehmen zu können, damit eventuelle Schwellungen und Rötungen bis zum Ende des Urlaubs wieder abgeklungen sind.

Die Entscheidung ist schlussendlich jedem selbst überlassen. Und die vielen positiven Reaktionen auf den Post, die das negative Stimmungsbild überwiegen, zeigen, dass großes Interesse besteht. Sicher wird Anja Spielkamp-Berger auf der „Mein Schiff“ alle Hände voll zu tun haben – genau so, wie sie es sich wünscht.