Auf der Nordsee-Insel Norderney fühlen sich nicht nur Urlauber wohl, auch bestimmte Tierarten zieht es immer wieder auf die Insel. Im Netz tauchen regelmäßig Videos von herumziehendem Damwild auf. Den Tieren auf der Insel zu begegnen ist längst keine Seltenheit mehr – auch nicht im Stadtgebiet.
Auch wenn die Tiere für Urlauber und Touristen auf Norderney ein schönes Fotomotiv abgeben, birgt deren Aufenthalt in Stadtnähe einige Gefahren. Im Gespräch mit MOIN.DE klärt ein Experte auf, wie die Tiere auf die Nordsee-Insel gelangt sind und welche Probleme sie verursachen.
Norderney: Tiere kommen auf die Insel
Bei Tieren auf der Nordsee-Insel Norderney denken viele erst einmal an Möwen oder Seehunde – an Damhirsche denken sicherlich nur die wenigsten. Doch die Tiere leben auf der Insel und werden immer wieder von neugierigen Besuchern gesichtet. Für viele Urlauber stellt sich dann oftmals die Frage, wie die Tiere auf die Insel in der Nordsee gelangen konnten. Dr. Peter Lienau, Forstwirt und Leiter der Seehundstation Nationalpark-Haus hat die Antworten.
„Die Tiere wandern durchs Watt“, weiß der Experte. Das Phänomen habe er schon selbst einige Male bezeugen dürfen, wie die Tiere vom Festland aus in Richtung der Insel Norderney ziehen. Er ergänzt: „Die machen das in der Regel selbstständig und freiwillig, manchmal aber auch leider unter Druck.“ Zu den Beständen der Damhirsche auf der Insel und etwaigen Gefahren durch diese, hat der Experte eine ganz klare Haltung.
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Norderney: „Locken die Tiere bewusst ins Stadtgebiet“
Die Tiere auf der Insel seien kein Problem, weder für Mensch noch Vegetation. Doch besonders in den Wintermonaten, wenn weniger Besucher auf Norderney strömen, findet man Damwild vermehrt in der Stadt. „Viele Gäste füttern das Damwild und locken die Tiere damit bewusst ins Stadtgebiet.“ In den Augen von Dr. Lienau sei das ein ernsthaftes Problem. Gerade im Straßenverkehr kann es zu Zusammenstößen zwischen Autos und Wild kommen. Für Gäste hat der Experte daher einen klaren Rat: „Die sollen das Füttern unterlassen.“
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„Das Damwild wird sich immer da aufhalten, wo es ein bisschen Ruhe und Nahrung bekommt“, erklärt Lienau. Von einem Problem oder zu hohen Beständen auf Norderney könne man jedoch nicht sprechen. Die Insel beantrage auch regelmäßig Genehmigungen zur Bejagung der Tiere. Doch „die Bejagung auf einer touristisch so hoch frequentierten Insel ist keine einfache Angelegenheit.“