Dieses Jahr haben viele Familien den Urlaub an der Nordsee verbracht. Oft gehen Eltern davon aus, dass ihre Kinder gut schwimmen können. Doch wegen der Pandemie haben in diesem Jahr deutlich weniger Kinder schwimmen gelernt.
„Zigtausende“ nach Angaben von Achim Weise, Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Das könnte auch Auswirkungen auf Nordsee und Ostsee haben.
Nordsee: Wenig Schwimmunterricht in 2020
Kinder lernen das Schwimmen meistens entweder in der Schule mit dem Lehrer oder in Kursen der DLRG.
Das Problem durch die Corona-Pandemie: In den Grundschulen haben viele Kinder in 2020 keinen Schwimmunterricht bekommen. „Die DLRG konnte nicht neben den Schulen ausbilden, weil die Bäder dicht waren“, sagt Achim Weise.
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Im Sommer habe es zwar hier und da Schwimmunterricht geben können, aber hauptsächlich waren die Retter in dieser Zeit in ihren Einsätzen an den Gewässern unterwegs.
Nicht nur an der Nordsee Probleme mit Schwimmunterricht
Und in den Schulen gebe es ohnehin schon lange Probleme mit dem Schwimmuntericht, nicht erst seit Corona. Davor warnt die DLRG regelmäßig.
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„25 Prozent der Grundschulen haben keinen Zugang zu einem Schwimmbad“, sagt Achim Weise. Es gibt schlicht und einfach zu wenig von ihnen. Aus Kostengründen schließen viele Kommunen ihre Bäder, denn die sind in der Regel ein Zuschussgeschäft.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Nordsee: Schwierige Situation für Schulen
Schulen stehen außerdem vor der Situation, dass es nicht genug ausgebildete Lehrer gibt, die Schwimmunterricht geben können. Der bleibt dann oft an Fachfremden hängen. Wenn der Deutschlehrerin aber das Risiko zu hoch ist, solche Lehrstunden zu geben, fallen diese eben ganz aus.
In den noch vorhandenen Bädern seien die Wartelisten für Schwimmunterricht laut DLRG gerne mal lang, die Wasserflächen den Tag über nicht selten anderweitig ausgelastet. „Und um 20 Uhr kann kein Drittklässler mehr einen Schwimmkurs machen.“.
Die Organisation hat deswegen schon lange eine klare Forderung: Auch wenn es finanziell weh tut, dürften Kommunen ihre Bäder behalten und nicht schließen.
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Diese würden zur Daseinsfürsorge gehören, sagt Achim Weise, genau wie andere Zuschussgeschäfte wie der öffentliche Nahverkehr, Bibliotheken oder Schulen.
Nordsee und Ostsee sind relativ sicher
Weil die Situation mit dem Schwimmunterricht ohnehin schon immer schwierig war und durch die Corona-Pandemie dieses Jahr katastrophal wurde, erhöht sich das Risiko an den Badestellen hierzulande. Es wird unmöglich sein, die Versäumnisse aus diesem Sommer im nächsten Jahr aufzuholen.
Auf die Frage, ob es bald deutlich mehr Badetote geben könnte, antwortet der DLRG-Sprecher mit einem deutlichen „Ja!“
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Allerdings seien die Nordsee und Ostsee noch relativ sicher, da die Retter dort gut vertreten seien und aufpassen könnten. „Problematisch wird es an den Binnenseen, weil es dort oft keine Aufsicht gibt.“
Die DLRG habe die Erfahrung gemacht, dass viele Eltern glauben, ihre Kinder könnten gut schwimmen, wenn diese das Seepferdchen besitzen.
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Bei einem Test in einem Freibad in Süddeutschland konnten sich viele ihnen aber gerade mal über Wasser halten. „Das wird dann schwierig, wenn mal ein Unfall passiert an einem Ort, wo kein Beckenrand ist und die Eltern nicht in der Nähe sind“, sagt Achim Weise.
Nordsee und Ostsee sind relativ sicher
Er hat deswegen einen dringenden Appell an Eltern, die mit ihren Kindern im nächsten Jahr an die Nordsee, Ostsee und vor allem an die Binnenseen fahren wollen: Nicht an Orten schwimmen, an denen es keine Badeaufsicht gibt!
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Er rät dort zu schwimmen, wo eine Aufsicht vorhanden sei, also auch in Freibädern oder Naturbädern. „Das Kind muss immer so nah an mir dran sein, dass ich zupacken kann. Wir wollen ja nicht den Spaß am Baden an sich verderben.“