Eine Wohnung mit Blick auf das Meer zu besitzen – diesen Traum haben viele Fans der Ostsee und Nordsee.
Inn einem Ort an der Ostsee sollten neben Ferienwohnungen auch Eigentumswohnungen entstehen. Doch die Gemeinde ist gegen den Bau. Aus diesem Grund hat sie sich zu einem drastischen Schritt entschieden.
Ostsee: Gemeinde bremst einen Investor aus
In Hohwacht an der Ostsee diskutieren die Menschen über neue Unterkünfte, denn die knapp 900-Einwohner-Gemeinde beschränkt den Bau neuer exklusiver Eigentumswohnungen.
+++ Ostsee in Gefahr – die Katastrophe steht kurz bevor +++
Aktuell hat die Gemeinde eine Veränderungssperre verhängt und damit einen Investor zunächst ausgebremst. Darüber berichtet das „Hamburger Abendblatt“.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Der Geschäftsführer der Domus Planung und Baubetreuung GmbH, Benjamin Trautmann, wollte eigentlich auf einem großen Areal in Hohwacht im Bereich Strandstraße 14 und auf einem gegenüberliegenden Grundstück mindestens 65 Eigentumswohnungen als Ferienunterkünfte bauen.
Jede Wohnung sollte um die 70 bis 80 Quadratmeter groß sein. Auch sollten eventuell einige größere Penthousewohnungen entstehen. Sechs Millionen Euro hat sein Unternehmen allein für den Kauf der Grundstücke mitsamt der dortigen Immobilien ausgegeben.
Ostsee: Deswegen will die Gemeinde keine Ferienwohnungen mehr
„Wir haben eine Veränderungssperre, weil wir Infrastruktur brauchen und nicht nur Ferienwohnungen“, sagte Bürgermeister Karsten Kruse im Gespräch mit dem „Hamburger Abendblatt“.
Die Gemeinde will mehr Hotels mit Gastronomie statt Ferienwohnungen. „Was bringen so viele Ferienwohnungen, wenn man nirgends essen gehen kann? Uns nützen nicht mehr Gäste, wenn es keine Versorgung gibt. Wir brauchen Restaurants und Einzelhandel“, so Karsten Kruse.
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„Das sind einfach zu viele Wohnungen, als dass wir das mit Gewerbe und Gastronomie auffangen könnten.“ Die Gemeinde favorisiere Hotels statt Ferienwohnungen. „Dort ist Platz für Gastronomie und Einzelhandel“, so Benjamin Trautmann. Der Investor bleibt optimistisch, da das Unternehmen noch Gespräche mit der Gemeinde vorhat.
Ein anderer Betreiber von Ferienwohnungen, Holger Gerwin, meint, dass die vermieteten Ferienwohnungen den Ort beleben können. Aber Zweitwohnungen – wie die Firma Domus sie plant – können häufig leer bleiben, weil sie nur wenig genutzt würden. „Da ist kein Leben, es ist wie in einer Geisterstadt“, so Holger Gerwin zum „Hamburger Abendblatt“.
Wie der Bau für Domus weitergeht, ist noch unklar. Die Sperre für bauliche Veränderungen gilt zunächst für ein Jahr. Sie kann aber verlängert werden. (mae)