Die Katastrophe im Ahrtal ist noch nicht lange her. Im Sommer 2021 starben mindestens 133 Menschen durch die Jahrhundertflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Noch immer leiden die Überlebenden unter den Folgen – ganze Existenzen gingen verloren. An der Ostsee erwartet Geschädigte nun ein besonderes Projekt.
An der Ostsee sorgte ein berührender Akt der Solidarität für Tränen.
Ostsee: Ein wenig Linderung für die Menschen
Alles begann mit den „Dachzeltnomanden“. Die Community setzt sich aus Campern zusammen, die eine Leidenschaft für Reisen mit Dachzelten teilen. Der Verband leistet seit der Flutkatastrophe im Ahrtal praktische Hilfe vor Ort.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Bereits kurz nach der Horror-Flut im Westen Deutschlands begannen kräftezehrende Aufräumarbeiten, der Wiederaufbau dauert bis heute an. Dass da auch mal Erholung für de Betroffenen ansteht, steht außer Frage. Die „Dachzeltnomaden“ wandten sich deshalb im November vergangenen Jahres an die Tourismus-Agentur „Lübecker Bucht“.
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Tränen an der Ostsee
Um besonders Erholungsbedürftigen eine wohlverdiente Auszeit zu ermöglichen, erklärten sich unter dem Projektnamen „Ostseewind“ zahlreiche Gastgeber an der Ostsee bereit, Unterkünfte bereit zu stellen – um den geschundenen Seelen aus dem Ahrtal endlich ein wenig Urlaub zu ermöglichen.
Das Projekt kam so gut an, dass immer wieder Gäste mit Tränen in den Augen zu den Rezeptionen der Unterkünfte zurückkehrten um sich zu bedanken. Hier wird deutlich, wie tief das Trauma der Jahrhundertflut noch sitzt.
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Ostsee: Die Norddeutschen legen sich ins Zeug
Eine Besucherin aus dem Ahrtal ist die Gymnasiallehrerin Sabine Speicher aus Bad Neuenahr. Gemeinsam mit ihrem Mann war sie Ende Februar eine Woche lang in einem der Strandhäuser im Camping & Ostseeferienpark Walkyrien zu Besuch. Ein Viertel ihres Strandhaus-Kontingents hatte Parkbetreiberin Bettina Gosch für die Aktion bereitgestellt.
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Sabine Speicher unterrichtet seit vielen Monaten ihre Klassen in Containern in einem Industriegebiet und bemüht sich, den traumatisierten Schülern ein wenig Normalität zu geben – sich selbst hat sie dabei wenig im Blick. Zu der Auszeit am Meer hat sie ihr Mann überredet und sie ist allen Beteiligten sehr dankbar. „Einfach mal weg zu sein und alles wegzuschieben, was uns seit dem Sommer 2021 belastet, hat unglaublich gutgetan“, erklärt die Lehrerin.
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Rührende Solidarität an der Ostsee
Eine zentrale Rolle beim Projekt ‚Ostseewind‘ spielten auch Annabell Reum aus Merkendorf. Sie leistete viel Organisationsarbeit, um die Ostsee-Auszeiten für die Flutgeschädigten zu realisieren. Vom Engagement der regionalen Gastgeber ist sie begeistert.
Viele von ihnen haben sich über die einwöchige Bereitstellung der Unterkunft hinaus engagiert – Freikarten für Freizeiteinrichtungen und kulinarische Care-Pakete mit Einkaufsgutscheinen für die Gäste aus dem Ahrtal.
Einige Gastgeber wollen nun sogar bis Ende März Gäste aus dem Ahrtal an der Ostsee enmpfangen. Eine tolle Aktion! (wip/dpa)