Ein gewaltiges Projekt auf Rügen steht kurz vor der Vollendung. Der ehemalige Nazi-Komplex Prora zum großen Teil fertig saniert. Aus dem kilometerlangen Bauwerk sind Wohnungen geworden, von denen viele bereits verkauft sind.
Und genau das ist einer der Punkte, über den Rügen-Fans heftig diskutieren. Das Thema spaltet die Menschen.
Rügen: Diskussionen um Prora
Nach Meinung mancher Menschen hätte man sich die Sanierung sparen können. Es sei ein Relikt aus der Nazizeit, Investoren würden sich damit ohnehin nur eine goldene Nase verdienen und alles diene nur dem Massentourismus.
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Andere hingegen loben die Modernisierung. „Schön geworden, Prora“, schreibt eine Frau in den Sozialen Netzwerken und zeigt ein Bild eines sanierten Gebäudeteils.
Und das alleine reicht schon, um riesige Diskussionen zu entfachen, die deutlich machen, wie gespalten die Meinungen sind. Eine weitere Frau, die viel Zuspruch erhält, antwortet auf das Bild:
„Ich möchte dazu nur noch eins sagen. Ihr seid hier auf der Seite, weil ihr die Insel liebt. Die Vermieter der Wohnungen in dieser Riesen-Bettenburg sind in den seltensten Fällen Rüganer sondern Investoren, die von sonstwoher kommen und ihr Geld vermehren. Wenn ihr der Insel und ihren Bewohnern etwas Gutes tun wollt, dann schaut nach Pensionen und Ferienunterkünften einheimischer Vermieter“.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: „Massentourismus im Endstadium“
In einer weiteren Meinung heißt es: „Das ist Massentourismus im Endstadium. Ich kann dort beim besten Willen nichts Schönes entdecken. Als Mahnmal der Nazi- und DDR-Zeit hätte man es erhalten müssen.“
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Auf der anderen Seite heißt es bei den Befürwortern der Prora-Modernisierung: „Zumindest ist es super, dass die Blöcke nicht dem Verfall preisgegeben sind. Und wenn man sich das leisten kann, warum denn nicht. Ich habe von 82-85 dort gedient. Wichtig ist nur, das man die Geschichte dabei nicht aus den Augen verliert.“
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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:
- Rügen
- Bornholm
- Usedom
- Hiddensee
- Fischland-Darß-Zingst
- Poel
- Heiligendamm
- Timmendorfer Strand
- Fehmarn
- Hohwachter Bucht
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Und ein Mann schreibt: „Da wurde das Beste draus gemacht. Und der Blick auf die Ostsee entschädigt für vieles. Unterkunft direkt am Strand, ist doch super.“
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Rügen: Block 5 noch nicht vollendet
Der letzte unsanierte Block 5 des Prora-Baus wurde Anfang 2020 an Investoren verkauft, die sich auch schon um Block 4 kümmerten.
In Block 5 soll ein Bildungszentrum entstehen, das über die dunkle Geschichte des Baus informiert. Eine Initiative hätte zudem gerne, dass dort alte Utensilien ausgestellt werden (hier mehr dazu).
Der riesige Gebäudekomplex Prora wurde Ende der 30er-Jahre von den Nazis durch die „Kraft durch Freude“-Organisation für den Massentourismus errichtet, aber nie fertiggestellt. Zu Zeiten der DDR dann nutzte die NVA den Kilometerlangen Bau, bis zu 15.000 Soldaten waren hier mehr oder weniger „heimlich“ stationiert.
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Ein eindeutigeres Stimmungsbild hat eine andere Aufnahme von Rügen ergeben. Darauf zu sehen ist ein Ehepaar bei einem Spazierang. Was genau Insel-Fans daran zum Ausraten bringt, kannst du >>> hier nachlesen.
Ein Foto von der Insel, das ein atemberaubendes Naturschauspiel festhält, sorgt rundum für Begeisterung. Es ist sogar so spektakulär, dass es jetzt einen Preis erhielt. Mehr dazu erfährst du >>> hier. (rg)