An manch alten Gebäuden eines Orts hängen Einwohner sehr. So geht es auch den Menschen in Flensburg im Norden von Schleswig-Holstein, die betrübt einem Haus hinterhertrauern und sich fragen, was damit geschieht.
Nicht nur das Gebäude selbst, auch die Gegend, in der es steht, prägt eine lange Geschichte in Schleswig-Holstein. Ein Grund, wieso die Stadt Flensburg es unbedingt erhalten möchte. MOIN.DE hat nachgefragt und erfahren, was mit der berüchtigten Villa am Friedenshügel los ist.
Villa in Flensburg in Schleswig-Holstein bereitet Sorgen
Täglich ziehen Flensburger daran vorbei, sehen die Jahre vorbeigehen – doch mit der Villa am Friedenshügel auf dem Friedhof tut sich nichts. Warum nur? Jahrelang war das Haus bewohnt, doch seit langer Zeit steht es leer und vielen ist nicht klar, warum.
„Immer wenn ich in Flensburg bin und an dem Haus am Friedhof Friedenshügel vorbei fahre, bin ich betrübt, dass es weiter verfällt“, schreibt eine Frau in den sozialen Medien. Sie fragt, was es mit dem Haus auf sich hat und warum es leer steht. „Ich möchte nicht auf einem Friedhof wohnen“, scherzt jemand.
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Tatsächlich wollten das bis vor ein paar Jahren aber noch Leute. Seit über 15 Jahren steht die Villa nun allerdings leer. Seither tut sich nichts. „Denkmalschutz“, erklären einige unter dem Beitrag auf Facebook. Und tatsächlich ist das der Fall: Das Gebäude am Friedenshügel soll erhalten bleiben. Clemens Teschendorf, Pressesprecher der Stadt Flensburg, sprach mit MOIN.DE darüber.
Lange Historie in Schleswig-Holstein
1911 entstand der Friedhof am Friedenshügel als dritte Begräbnisstätte in Flensburg. Architekt war Wilhelm Cordes, der auch den Hamburg-Ohlsdorfer Friedhof plante und seine Hand ebenfalls an der besagten Villa auf dem Friedenshügel hatte.
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Lange lebte hier der Friedhofswärter. Das Gebäude ist in zwei Wohnungen unterteilt. Wie Teschendorf der Redaktion erklärt, stand das Gebäude lange leer und die vielen Jahre zeigen ihre Spuren. Doch es sei insgesamt in einem ganz guten Zustand.
Mehr über den Friedhof am Friedenshügel in Flensburg in Schleswig-Holstein:
- Seit 1911 ist der Friedhof Friedenshügel der dritte und insgesamt größte in Flensburg
- 12.000 Grabstellen auf 25 Hektar umfasst der Friedhof
- Eine historische Kapelle, ein Beratungszentrum der Flensburger Friedhöfe und das Krematorium für Feuerbestattungen befinden sich ebenfalls hier
- Alte Bäume und moderne Themengrabfelder schaffen hier eine grüne Oase
„Wir möchten, dass es Flensburg erhalten bleibt“
Die Villa gehört den städtischen Friedhöfen. Die letzten Jahre sei das Haus aber nicht die oberste Priorität auf dem Friedhof gewesen, erklärt Teschendorf. „Es ist ein prägendes Gebäude für die Umgebung und deshalb möchten wir auch, dass es Flensburg erhalten bleibt.“ Es sei nicht einfach, jemanden zu finden, der einen guten Nutzen dafür findet.
Denn es würde sich eher weniger als Wohnung anbieten – sondern vielleicht eher für den gewerblichen Bereich. Gastronomie, wie beispielsweise ein Café, wäre hier ein attraktiver Weg, meint Teschendorf.
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Es wird jemand gesucht, der eine Erbpacht übernimmt und auch bauen kann. Das Grundstück aber soll Eigentum der Friedhöfe bleiben.
Im ersten Schritt müsse laut Teschendorf zunächst ein Wertgutachten erstellt werden. Dabei seien aber keine großen Schwierigkeiten zu erwarten. Dem über 100 Jahre alte Gebäude könnte also tatsächlich noch eine glänzende Zukunft bevorstehen.
>>> Hier gibt es die Villa in dem Beitrag auf Facebook zu sehen.