Es kann so schnell gehen. Auf Sylt ist vor wenigen Tagen ein Gast einer Bar positiv auf das Coronavirus getestet worden – und schon befinden sich zahlreiche Menschen in Quarantäne. Rund 80 andere Besucher sollen an dem Abend ebenfalls das Lokal besucht haben.
Das versetzt den Bürgermeister von Sylt, Nikolas Häckel in Sorge. Er schlägt deshalb eine strikte Maßnahme für die Insel vor.
Sylt: „Gegen diese voreiligen Lockerungen“
„So, Corona ist leider wieder auf der Insel angekommen – genau zu der Zeit, in der die Lockerungen der Landesverordnung in Kraft treten sollen“, schreibt Häckel bei Facebook.
Sehr, sehr viele auf Sylt seien gegen diese „voreiligen Lockerungen, die ein großes Risiko bergen, wie wir sehen“. Die neuen Lockerungen in Schleswig-Holstein treten am Montag, 26. Juli, in Kraft. Die Sieben-Tages-Inzidenz in dem nördlichen Bundesland ist zwar nach wie vor vergleichsweise tief – Stand 23. Juli liegt sie bei 11,7. Sie steigt aber wieder.
Die Lockerungen umfassen viele Lebensbereiche und auch einige, die den Tourismus betreffen. Ab Montag entfällt in Schleswig-Holstein die Testpflicht für Besuche von Gaststätten in Innenbereichen, bei Veranstaltungen mit Gruppenaktivität, für Sport sowie Angebote der Kinder und Jugendhilfe in Innenbereichen sowie die Folgetestung beim Besuch eines Beherbergungsbetriebes.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- bekannte Kurorte sind Westerland, Kampen und Wenningstedt
- Sylt hat einen ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Diese Lockerungen werden insbesondere Auswirkungen auf die beliebten Urlaubsorte in dem nördlichen Bundesland haben.
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Brief von Sylt an das Land Schleswig-Holstein
Wie der Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel bei Facebook schreibt, hätten sich Sylter Unternehmer sowie der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) bereits schriftlich an das Land Schleswig-Holstein gewandt. Die Reaktion werde sicher noch ein paar Tage auf sich warten lassen. Das dauert Nikolas Häckel zu lange. Dem Virus sind Verwaltungsakte und Behördenschreiben egal.
Auf Facebook eröffnet der Bürgermeister folgenden Plan: „Daher nutzen wir die Zeit und schmieden wir ein Bündnis zur Selbstverpflichtung: Halten wir an der bisherigen Teststrategie für anreisende Gäste fest, fordern wir über das Hausrecht tagesaktuelle Corona-Tests!“
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Dass das nicht allen gefallen wird, weiß er. Er räumt ein, dass davon sicher nicht alle begeistert sein werden und endet mit einem Appell: „Es geht aber um unsere Gesundheit, um unser Sylt und um die Vermeidung eines weiteren lokalen Lockdowns. Machen Sie mit und unterstützen Sie uns!“ (kbm)