Herbert Seckler ist Chef von Deutschlands berühmtester Strand, der Sansibar. Der wohl bekannteste Wirt auf Sylt freut sich, dass sein Lokal wieder öffnen darf.
Endlich kann der 69-Jährige wieder an seinem angestammten Platz auf der Terrasse Platz nehmen. „Die Stimmung ist gigantisch“, sagt Seckler im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (FAS). Dabei kann er sich eine Ansage an Sylt-Kritiker nicht verkneifen.
Sylt: Gäste freuen sich über Rückkehr auf die Insel
Seit Mai dürfen wieder Touristen auf die Insel, auch die Sansibar hat inzwischen seit vier Wochen vier geöffnet. Die Gäste seien dankbar wieder herkommen zu dürfen, sagt Seckler.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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„Die Menschen wollen schön ausgehen, zusammen ein Glas Wein trinken, feiern. Da ist von Zurückhaltung nichts zu merken“, so der Wirt zur „FAS“. Selbstverständlich alles unter Einhaltung der Corona-Regeln.
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Angesprochen auf einen angeblichen Corona-Hotspot, den sein Restaurant darstellen soll, stellt er klar: „Wir hatten hier bei uns keinen einzigen Fall. Dabei wird das Personal ständig getestet, wir halten uns streng an alle Auflagen.“
Seckler macht Ansage an Sylt-Kritiker
Für Inselbewohner, die gegen Öffnungen protestiert haben, hat er nicht viel übrig. „Ein paar Nörgler haben Sie überall“, lautet sein Fazit. Die Insel habe doch nichts außer des Tourismus.
„Wenn der wegfällt, wie stellen diese Leute sich das dann vor? Wovon wollen die leben? Es gibt auf Sylt keine Industrie, wir stellen nichts her, das war schon so, als ich 1974 hierherkam. Wer heute noch trotzdem so redet, hat nichts verstanden“, so Seckler.
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Auch für die Einheimischen, die sich über die hohen Immobilienpreise beschweren, findet er deutliche Worte. „Wer hat denn die Häuser und Grundstücke verkauft? Doch wohl die Sylter. Für viel Geld wohlgemerkt. Niemand wurde gezwungen zu verkaufen.“
Sylt-Wirt verzichtet auf Preiserhöhungen
Aus diesem Grund sieht der gebürtige Schwabe auch ein Ende der Fahnenstange erreicht: „Es gibt so gut wie nichts mehr zu kaufen. Und wenn doch, dann sagenhaft teuer. Corona hat die Preise für Immobilien noch mal in die Höhe getrieben, der Markt spielt verrückt.“
Er selbst hingegen hat trotz der Umsatzeinbußen auf Preiserhöhungen in seinem Restaurant verzichtet. Man hätte kurz darüber nachgedacht, gesteht der Kult-Wirt im Gespräch mit der „FAS“. Aber: „Das können wir nicht machen.“
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Und das sollte Sylt-Fans doch freuen – oder? (mk)