Seit über 20 Jahren sorgt ein Bauprojekt auf Sylt für Ärger!
Nun wollen sich die Gemeinden in Hörnum und Nordfriesland zur Wehr setzen. Ein erster Versuch landete bereits vor Gericht. MOIN.de hat mit dem Bürgermeister der Gemeinde auf Sylt gesprochen – und der äußerte einen üblen Verdacht…
Sylt: Mega-Bau sorgt für Ärger!
Vor über 60 Jahren war die alte Tankstelle in Hörnum eine Anlaufstelle für die Menschen in der Umgebung. Später sattelte der Betreiber auf einen Fahrradverleih und einen Anglerladen um. Nach seinem Tod verkauften seine Erben das Gebäude samt Grundstück an einen Investor.
Dieser Deal markierte den Startschuss für einen Kampf gegen die Behörden. Schließlich stehen sich auf Sylt der Investor mit seinem wirtschaftlichen Interesse und die besorgten Bürger gegenüber. Der Streitpunkt: die Menschen in der Umgebung erhofften sich, dass mit der Übernahme neue Wohnungen auf der Insel geschaffen werden würden.
Zwar soll der bisher unbekannte Geldgeber einen Mega-Bau mit bis zu 18 Wohnparteien planen, allerdings nicht im Sinne der Anwohner. MOIN.de hat mit dem Bürgermeister in Hörnum gesprochen. Rolf Speth vermutet, dass in den 46 Meter langen und zehn Meter breiten Block wohl keine Bewohner einziehen werden. Stattdessen befürchtet er, dass Personen die Wohnungen fälschlicherweise als Zweitwohnsitz angeben, ohne dort wirklich zu hausen.
Er deutet an, dass unter dem Deckmantel der vermeintlichen Hauptmieter wechselnde Zwischenmieter den Ertrag des Investors reinbringen könnten. Sprich: Die Hauptmieter würden die Wohnungen dann als Ferienunterkünfte anbieten, was die Taschen der Vermieter füllt, der Insel aber wenig nützt. „Da haben wir keine Chance“, so der Bürgermeister.
Sylt: Fall landet vor dem Gericht
Entsprechende Prüfungen seien schwer, besonders in den personell unterbesetzten Behörden in Nordfriesland. Ein Gutachten ergab, dass auf dem Gebiet nicht ausufernd gebaut werden dürfe. Laut dem Baugesetz sei die entsprechende Zone im Außenbereich ohne die Zustimmung der Gemeinde nicht bebauen. Der Investor klagte allerdings dagegen und bekam vor Gericht Recht.
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Trotzdem versucht die Gemeinde, den Mega-Bau möglichst klein zu halten. In regelmäßigen Austausch mit dem Geldgeber soll eine Lösung gefunden werden. Konkrete Pläne liegen allerdings noch nicht vor, erklärt Bürgermeister Rolf Speth gegenüber MOIN.de.