Ein winziges Reetdach-Häuschen befindet sich in vorderster Lage am Kampener Watt auf Sylt und erlangte vor einigen Jahren den Titel des „teuersten Hauses der Welt“, da die nur 30 Quadratmeter für etwa 6 Millionen Euro zum Verkauf standen.
Der Verkauf des Hauses liegt mittlerweile in der Vergangenheit. Dennoch hat sich um das berühmte Reetdachhaus auf Sylt Unruhe und Streit entfacht.
Sylt: Streit um Protz-Haus in Kampen
Es handelt sich um das „Waterküken“, das bereits im Jahr 1934 in Kampen auf Sylt erbaut wurde. Im Laufe der Jahre hat dieses Reetdachhaus unzählige prominente Gäste empfangen, darunter auch der österreichische Dichter Richard Billinger (1890-1965), der während der Nazi-Ära ein Gedicht für Adolf Hitler verfasste.
Das Haus gehört derzeit der Familie Haase. Die Mutter, Angelika Haase (76), zog in das kleine Haus, um Ruhe zu finden. Allerdings begannen die Probleme, als sie feststellte, dass sich ihr Schlafzimmer direkt unter dem Dach in beengten Räumlichkeiten befand.
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Um dorthin zu gelangen, muss sie eine steile Treppe hinaufsteigen, was ihr Sohn, Matthias Haase, als zu gefährlich ansieht. Deshalb plant er einen Anbau, der ihr ein ebenerdiges Schlafzimmer und ein barrierefreies Badezimmer bietet, damit sie in ihrem Alter bequemer leben kann.
Die Familie erhielt eine überraschende und enttäuschende Nachricht: Das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein wollte dem Vorhaben nicht zustimmen, da das Haus unter Denkmalschutz stehe.
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Sylt: Deswegen steht das „Waterküken“ unter Denkmalschutz
Laut Bericht der „Bild“ Zeitung hat das Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein am 1. März 2022 das „Waterküken“ plötzlich unter Denkmalschutz gestellt, aufgrund der Feststellung besonderer historischer, künstlerischer und kulturlandschaftsprägender Denkmalwerte.
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Die genannten Gründe überzeugten die Familie Haase nicht. Sie haben daher rechtliche Schritte unternommen und eine Klage eingereicht, um den Denkmalschutzstatus aufzuheben.
In den sozialen Medien tobt eine hitzige Debatte über das Haus. Einige Sylt-Liebhaber sind der Ansicht, dass Matthias Haases eine „Ausrede“ verwendet, insbesondere weil er Immobilienmakler ist. „Er will so nur eine größere Immobilie darauf bauen, um mehr Geld zu verlangen“, schreibt jemand auf Facebook und erhielt zahlreiche Zustimmungen für diese Meinung. Auf MOIN.DE-Anfrage reagierte Matthias Haases bisher noch nicht.