Einige werden Sylt als Urlaubs-Paradies an der Nordsee kennen. Auf der friesischen Insel bestechen lange Strände, Schlickwatt, Reetdach-Häuser, aber auch ein breites Aufgebot an kulinarischen Angeboten.
Doch auch auf Sylt ist nicht immer alles glanzvoll. Nicht nur die Punks, die seit dem 9-Euro-Ticket auf der Insel für Unruhen sorgen, sind von Einheimischen teils wieder gefürchtet (hier mehr), auch blutige Attacken in List bereiten Sorgen. Eine Rangerin auf der Insel packt jetzt aus.
Sylt: Rangerin packt aus
Auf dem Grundstück „Ellenbogen“ in List kommt es immer wieder zu blutigen Attacken durch Hunde. Schafe werden gerissen. Vereinzelte, immer wieder. Auch wenn sie teilweise gerettet werden können – das Drama ist groß. Sogar über ein Hundeverbot wurde auf der Insel getuschelt (hier mehr).
Die Hunde-Besitzer bringen alle gegen sich auf. Auch eine Rangerin wettert jetzt gegen die Strandbesucher, die ihren Hund nicht anleinen und unter Kontrolle haben. Die Ex-Naturschutz-Botschafterin Stella Kinne ist neu auf Sylt und spricht mit dem „Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag (shz)“.
Sylt: Ausreden von rücksichtslosen Hunde-Haltern
Sie kehrte erst diesen Sommer nach ihrem Job als Rangerin auf Neuseeland auf die deutsche Nordsee-Insel, um ein Pilotprojekt der Listland-Eigentümer. Für zwei Monate sollte sie als Rangerin fungieren. Sie hätte in den vergangenen Wochen „sehr häufig“ Hundehalter mit nicht angeleinten Hunden angetroffen. Aufgestellte Schilder wurden ignoriert.
Oft hätten die Leute verblüfft reagiert. „Typisch sind Aussagen, wie ‚Der tut nichts‘ und ‚Er ist ein ganz Lieber‘, aber auch ‚So macht Urlaub keinen Spaß mehr‘“, meint Kinne zum „shz“. In einigen Fällen wurde Anzeige erstattet und Hausverbot für das Gelände erteilt.
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Sylt: Rangerin ist gewappnet
Auch ein Pfefferspray hat die Rangerin dabei, neben Fernglas, Bodycam und Rangerweste. Doch Ersteres kam bislang noch nicht zum Einsatz. Die Rangerin spricht alle an, „die sich nicht an die Regeln halten“. Besucher, die unbefugt die Naturschutz-Bereiche betreten, gehören auch dazu. Kinne erzählt: „Immer wieder setzen sich die Menschen gerne in die vom Wind geschützten Dünenkuhlen und zertreten dabei auch den Strandhafer.“
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Auch Müll, etwa Zigaretten und Taschentücher, seien Thema. Behälter an mehreren Stellen hätten dieses Problem zumindest verringert. Ende des Monats läuft das Ranger-Pilotprojekt auf. Ob es dann weitergeht, werde bereits besprochen.