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Sylt: Wirt hat genug von DIESEN Gästen – jetzt greift er durch

Sylt: Wirt hat genug von DIESEN Gästen – jetzt greift er durch

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Pius Regli macht in seinem Restaurant „Manne Pahl“ auf Sylt ernst (Symbolbild). Foto: IMAGO / Chris Emil Janßen & picture alliance / SCHROEWIG/Schoen

Pius Regli ist Inhaber eines Restaurants auf Sylt. Und er hat sich zu einem drastischen Schritt entschieden.

Seit Montag dieser Woche macht der Wirt in seinem Lokal auf Sylt Gebrauch von der 2G-Regel. Damit setzt Regli um, was er bereits vor einigen Wochen angekündigt hatte. Doch einigen Menschen gefällt das gar nicht.

Sylt: Wirt will DIESE Gäste nicht mehr

Dann sind im „Manne Pahl“ in Kampen nur noch Gäste zugelassen, die geimpft oder genesen sind. Nicht-Geimpfte haben in dem Restaurant keinen Zutritt mehr. Das hat der Wirt auf seiner Facebook-Seite bekannt gegeben.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt

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Eine Ausnahme gibt es jedoch: Schwangere und Kinder, die getestet sind, sowie all diejenigen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen können, sind auch weiterhin willkommen.

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Bereits vor einigen Wochen hatte Pius Regli gesagt: „Lasst uns Sylt zur Insel der Geimpften machen“. Mit Hilfe seines Hausrechts macht er jetzt zumindest in seinem Restaurant dazu den ersten Schritt (MOIN.DE berichtete)

Heftige Reaktionen für Regelung auf Sylt

Der Schweizer geht damit einen Schritt weiter als die Landesverordnung in Schleswig-Holstein. Und das passt einigen Menschen gar nicht. Unter dem Facebook-Beitrag des Restaurants haben sich mittlerweile über 900 Kommentare gesammelt.

Neben viel Zustimmung zu seiner Entscheidung finden sich auch Reaktionen wie „Ich hoffe, dass in so einem Laden keiner mehr hingeht!“ oder „Hoffe ihr geht pleite“. Einige Äußerungen sind sogar noch drastischer.

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Das sind die nordfriesischen Inseln:

  • Die nordfriesischen Inseln liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer, einem Teil der Nordsee.
  • Neben den größeren Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand gibt es kleinere sogenannte Halligen.
  • Sie alle gehören zum Kreis Nordfriesland.

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„Früher hätte da gestanden kein Zutritt für Juden. Es ist erschreckend zu sehen, was aus Sylt geworden ist“, meint zum Beispiel ein Mann. Und eine Frau schreibt: „Unfassbar, sich an dieser ‚Spaltung‘ der Gesellschaft zu beteiligen ist einfach nur erbärmlich!“

Sylt: Kritik für 2G-Regelung

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Schleswig-Holstein hält eine 2G-Regelung, wonach nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Bars, Kinos und Theatern haben, für problematisch.

„Es ist unsere Aufgabe, Gäste zu empfangen, nicht sie abzuweisen“, hatte der Hauptgeschäftsführer der Organisation, Stefan Scholtis, erst kürzlich gesagt.

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In letzter Konsequenz würde 2G bedeuten, dass Familien am Eingang getrennt werden müssten, weil beispielsweise Kinder oder Schwangere nicht geimpft werden dürfen, sagte er. Hamburg hatte sich für den Start eines sogenannten 2G-Optionsmodells entschieden.

Weiteres Lokal auf Sylt mit Sonderweg

Pius Regli ist jedoch nicht der einzige Wirt auf Sylt, der sich für einen Sonderweg entschieden hat. Auch das „BeachHouse Sylt“ hatte Mitte August eigene Regeln aufgestellt (MOIN.DE berichtete).

Dort haben nur noch Menschen mit tagesaktuellem negativen Corona-Test Zutritt. Dies gilt auch für Geimpfte und Genesene. Auch in diesem Fall hatte die Entscheidung für reichlich Kritik gesorgt. (mk mit dpa)