Auf Sylt ist derzeit einiges los. Streitigkeiten zwischen Anwohnern, Urlaubern, 9-Euro-Touristen und Punks arten immer weiter aus.
Eine beunruhigende Ankündigung bereitet nun zusätzliche Sorgen. Denn gleich zwei extreme Gruppen haben angekündigt, nach Sylt zu reisen. Die Reaktionen darauf sind heftig.
Sylt: „Ihr lebt nicht mehr im Elfenbeinturm!“
Für manche Urlauber ist die beliebte Nordseeinsel seit einigen Wochen nicht wiederzuerkennen (MOIN.DE berichtete) – und jetzt haben sich auch noch Extremisten-Gruppen angekündigt.
Bereits am Samstag (2. Juli) ist eine Demo von linken Aktivisten geplant. Unter dem Motto „Freiheit für Sylt“ wollen ab 18 Uhr Linksextreme vom Bahnhof in Westerland nach Kampen marschieren. Wer die Bilder rund um den G20-Gipfel in Hamburg aus dem Jahr 2017 kennt, weiß, was das bedeuten kann.
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In den sozialen Medien werben Anhänger bereits fleißig für die groß angelegte Demo am Samstag. Für Sylt wird „Freiheit“ gefordert, von „Bonzen verjagen“ und „Kapitalismus zerschlagen“ ist die Rede. Das klingt fast wie eine Drohung, und es geht noch weiter: „Sylt wartet! Bring Feuer mit“, heißt es.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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„Das geht nicht gut aus“, vermutet eine Frau auf Facebook. „Jetzt kommt endlich die normale Realität auf die Sylter zu. Ihr lebt nicht mehr im Elfenbeinturm!“, meint wiederum eine andere.
Solidarität mit Punks, Aktivisten und Obdachlosen, die derzeit in Scharen auf die Insel kommen macht sich vielfach breit: „Die Sylter sollen sich mal nicht so anstellen. Lasst die jungen Leute dort feiern“, heißt es.
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Sylt: „extreme“ Diskussionen
„Sie sind auch ein Teil unserer Gesellschaft“, findet eine Frau und meint damit die Linken. Allerdings stößt sie nicht nur auf Zustimmung: „Ich brauche diesen Teil nicht“, schreibt ein Mann auf Facebook.
Und damit noch nicht genug: Rechte Extremisten wollten mitmischen. Die Partei „Die Rechte“, die als Sammelbecken für Neonazis gilt, setzte eine Demo für den gestrigen Donnerstag an. Es blieb offenbar ruhig – doch Zündstoff gibt es auf Sylt momentan genug, abseits von Suff und Ekel-Aktionen in Westerland (>>> wir berichteten).
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Das der Konflikt zwischen Kapitalismus-Verächtern und den vermeintichen Bewohnern von Elfenbeintürmen auch abseits von Demonstrationen auf Sylt derzeit mächtig Wellen schlägt, bewies auch ein Urlauber-Paar, dass mit Kritik an den neuen Mit-Urlaubern einen regelrechten Shit-Storm heraufbeschwor. Dazu findest du >>> hier mehr. (llw)