Die Sommer-Saison ist vorbei – das ist für manche Betriebe leider ein guter Zeitpunkt, um zu schließen. Manche tun das auf Sylt lediglich für einige Wochen, andere für mehrere Monate – und wiederum andere für immer.
Erst kürzlich schloss Pius Regli seine Weinbar in Keitum auf Sylt (hier mehr dazu). Nicht weil er wollte, sondern weil er musste. Anwohner hatten sich über Ruhestörung beschwert, was der Gastronom vehement abstritt. Und nun folgt das nächste Gastro-Ende auf der Nordsee-Insel.
Sylt: Restaurant macht zu
„Ich sage Tschüss und danke für alles“, schreibt auf Instagram in einem Abschiedsbeitrag Jasmin Stump auf dem Kanal des Restaurants. „Das 94Kampen Stumpis wird es so nicht mehr geben. Als solches werden wir leider unsere Türen ab dem 16. Oktober schließen! Ab Ostern geht es dann unter neuem Namen und Führung weiter. Weiterhin bleibe ich ein Teil davon.“
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Das „94Kampen“ ist damit also Geschichte. Aber immerhin kommt ein anderer Gastro-Betrieb an gleicher Stelle zum Zug. Am 15. Oktober verbrachte das Team einen letzten gemeinsamen Abend in dem Restaurant. Es gab Speisen und Getränke so lange der Vorrat reichte. Dafür schmiss jeder einen „Aufwands-Taler“ in ein Sparschwein.
Diese Betriebe auf Sylt machen unter anderem 2022 dicht:
- Der Nahkauf in Westerland war am 21. Mai das letzte Mal geöffnet
- Pius Weinbar musste am 30. September ihre Türen dichtmachen
- Am 31. Juli schloss das Restaurant „Zur Eiche“
Der Laden in der Dorfstraße 2 bezeichnete sich selbst als „erfolgreichen Vier-Mann-Betrieb“ mit „regionaler Küche, ehrlicher Herzlichkeit und einer Prise Mut.“ Auf der Speisekarte standen zum Beispiel Fischspezialitäten, Pommes mit Trüffelmajo oder aber auch Currywurst und Kuchen.
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Auf Google kam das Restaurant mit sehr guten 4,5 von 5 Sternen bei 100 Rezensionen daher. „Sehr, sehr schade – alles Gute für die Zukunft – wir sind schon gespannt, was kommt“, heißt es in einem Kommentar unter dem Abschiedsbeitrag. Und in einem weiteren steht: „Ich werde es vermissen! Es war so schön ein klitzekleiner Teil davon gewesen zu sein.“
Sylt: Das sind die Gründe
Die Gründe für das Aus seien unter anderem der Fachkräftemangel in der Gastronomie und auch die hohe Pacht. Das berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Der Zeitung sagte Jasmin Stump: „Perspektivisch hätte ich ungefähr acht Mitarbeiter mehr gebraucht. Die zu bekommen und hier auf der Insel bei der großen Wohnungsnot unterzubringen, wäre nahezu unmöglich gewesen.“
Deshalb kam für sie nicht infrage, den Pachtvertrag für weitere fünf Jahre zu unterschreiben. Mit dem Nachmieter sei sie allerdings sehr zufrieden.
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Laut „Hamburger Abendblatt“ wird die Gastronomin dem Lokal unter dem neuen Besitzer für ein weiteres Jahr erhalten bleiben – dann allerdings nicht mehr als Pächterin, sondern als Mitarbeiterin. Als Küchenchefin zum Beispiel. Aber das stehe noch nicht fest.