Aufruhr auf Sylt! Ein neues Bauwerk lässt die Emotionen auf der Nordsee-Insel hochkochen.
Der – aus Sicht einiger – Schandfleck auf Sylt sorgte nun für Demonstrationen vor dem Gebäude des Ortsbeirates von Westerland.
Sylt: Anwohnerin demonstriert gegen Beete
Pflegeleicht und einfach in der Handhabung – die Stein- und Kieselbeete entlang der Maybachstraße zwischen Strand- und Friedrichstraße in Westerland erfüllen diese Beschreibung sehr gut. Doch die Beete bringen nicht nur Vorteile, sondern vor allem jede Menge Ärger.
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Für zahlreiche Anwohner handelt es sich bei den neuen Steingärten, die seit ein paar Tagen die Straße „schmücken“ keineswegs um schöne Beete und ansehnliche Umgebungsgestaltung. Für sie sind die kleinen Verkehrsinseln vielmehr ein neuer Schandfleck der Stadt.
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Auf Facebook zieht eine Diskussion über die neuen Schotter-Beete bereits ihre Kreise. Für einige Anwohner ist der Anblick einfach nur „traurig“. Deshalb solle sich die Insel lieber ein Beispiel an Eckernförde nehmen, rät ein Mann in einem Kommentar. Die Stadt wurde bereits mehrfach für einen Umweltpreis ausgezeichnet, der sie für ihre vielfältigen Grünanlagen ehrt.
Was sich die Gemeinde Sylt mit dem Anlegen der Schotter-Beete gedacht hat, können viele nicht nachvollziehen. „Was Sylt hier bietet, passt nicht zum Fülle- und Premium-Anspruch der Insel und ist total out of Date“, beschwert sich ein Mann aufgebracht.
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Sylt: Beete sollen überarbeitet werden
Doch offensichtlich handelt es sich bei den Beeten um ein Missverständnis. Zwar hatte der Ortsbeirat im Jahr 2020 beschlossen, die Verkehrsinseln neu zu bepflanzen und auch von „Kiessteinen und Granitsplittern“ sei die Rede gewesen, doch laut „Buddelpost Sylt“ entspräche das Ergebnis nicht den Vorstellungen des Rates.
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Darüber hinaus sind Beete dieser Art in anderen Bundesländern mittlerweile sogar verboten, so auch in Hamburg >>> hier mehr dazu. Der Grund: Die Steinwüsten bieten Insekten und Vögeln keine Nahrung und Unterschlupf. Auch andere Faktoren in Bezug auf Umweltschutz spielen dabei eine Rolle.
Ein friedlicher Protest, der den Rat nach ihrer neuesten Sitzung vor dem Gebäude erwartete, konnte der Beiratsvorsitzende Kay Abeling deshalb sehr gut nachvollziehen. Gemeinsam mit dem Leiter des Bauhofes soll deshalb zeitnah beraten werden, wie die grauen Stein-Beete auf der Maybachstraße auf Sylt in naher Zukunft schöner, grüner und umweltfreundlicher gestaltet werden können. (kl)