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Ostsee: Beliebter Weihnachtsmarkt fällt aus – übler Verdacht

Ein beliebter Traditionsmarkt fällt nach Jahren einfach aus – Händler zeigen sich entsetzt, üble Gerüchte gehen um – doch es steckt etwas ganz anderes dahinter…

© IMAGO / alimdi

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Er gilt als einer der beliebtesten Weihnachtsmärkte der Ostsee – und zieht jedes Jahr tausende Besucher an. Doch nun fiel eine harte Entscheidung, die für Bestürzung sorgt.

Schluss, Aus! Derzeit herrschen Sorgen um die großen Märkte in Rostock, Lübeck und Co. Und ein Weihnachtsmarkt an der Ostsee findet nun tatsächlich nicht statt. Schausteller zeigen sich entsetzt – und ein heftiger Verdacht steht im Raum. Was steckt dahinter?

Ein besonderer Weihnachtsmarkt an der Ostsee

Die Pronstorfer Weihnacht findet zwar nicht direkt an der Küste statt, gilt in der Ostsee-Region dennoch als absolute Top-Location für besinnliche Weihnachtsmarkt-Atmosphäre. Kunsthandwerker, allerlei Leckereien und prasselnde Feuer locken alljährlich „im Gutsherrlichen Ambiente“ auf dem Gelände des Gut Pronstorf.

Hans-Caspar Graf zu Rantzau, der Betreiber des weihnachtlichen Treibens kassiert sogar satte acht Euro Eintrittsgeld – und die Menschen zahlen für den Luxus im hohen Norden. Doch in diesem Jahr ist alles anders. 200 bis 250 Schausteller sollten kommen, doch im September erhielten allesamt eine schriftliche Absage.

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Weihnachtsmarkt an der Ostsee: Krasse Anschuldigungen

Ein Kunsthandwerker, der anonym bleiben will, zeigt sich MOIN.DE gegenüber aufgebracht: „Ich persönlich finde das eine Sauerei, das ist Gutsherrenverhalten über die Köpfe von Besuchern und Schaustellern hinweg“, meint er. Eine Entscheidung aus Profitgier?


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Der Verprellte geht noch weiter und vermutet, Graf zu Rantzau gehe es nur um den eigenen Gewinn. Verträge mit Schaustellern kurzfristig aufzuheben, hält er für kalkuliert. Für den Handwerker besonders ärgerlich: Er bietet verderbliche Ware an, musste bereits im Vorfeld Rohstoffe bestellen. „Alle guten Weihnachtsmärkte sind voll, das trifft einen schon“.

Weihnachtsmarkt an der Ostsee: „Fadenscheinig“

Der Betreiber selbst will davon nichts wissen. Vorwürfe dieser Art hält er für „fadenscheinig“. „Das ist wenig stichhaltig. Wir haben uns über die Jahre langsam entwickelt, vom Tannenbaumverkauf zum Weihnachtsmarkt. Wir bieten Luxus an, und der passt aktuell einfach nicht in die Zeit. Bei zehn Prozent Inflation wollen wir hier keine Konsummasche fahren, das hat mit essentiellen Dingen überhaupt nichts zu tun“, sagt er zu MOIN.DE.

Alle Schausteller seien ausführlich über den Beschluss informiert worden, der Graf zeigt sich gelassen.


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Weihnachtsmarkt an der Ostsee: Es gibt Alternativen

Weiter führt er aus, die Mehrheit der Schausteller zeige sich angetan von der Entscheidung – mit der er zugegebenermaßen gewartet habe, um sicher „das Richtige“ zu tun. „Viele sind dankbar, denn die Menschen haben weniger Geld in der Tasche und kaufen deshalb auch weniger. Das ist einfach eine besondere Zeit“.

Eine Alternative ist ebenfalls bereits geplant: Im deutlich kleineren Rahmen soll der „Kulina­rische Advent“ auf Gut Pronstorf stattfinden. Mit weniger Buden, Energiesparlampen – und ohne Eintrittsgebühr.

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Der Gutsherr freut sich auf einen kleineren Weihnachtsmarkt nahe der Ostsee, mit viel „Back to the roots“-Feeling und weniger Luxus. Für empörte Kunsthandwerker und Co. hat er noch eine klare Ansage parat: „Sollen die doch woanders hingehen, es gibt genug Alternativen. Da habe ich auch vollstes Verständnis für“.