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Sylt am Rande des Abgrunds! Wenn jetzt niemand handelt, war’s das

Streiks, kein Zugang zur Insel, wütende Pendler und schließende Kult-Lokale. Sylt steht am Rande des Abgrunds. Ein Neuanfang ist dringend nötig!

© IMAGO / imagebroker

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Sylt gilt in vielen Köpfen als die Insel der Schönen und Reichen. Doch gerade für Insulaner hat sich das Blatt der traumhaften Urlaubs-Insel schon lange gewendet. Und das trifft auch Urlauber direkt.

Zwischen Streiks, Abgeschnittenheit vom Festland, millionenschweren Neubauten und Kult-Restaurants, die sich der Reihe nach verabschieden, wird eins immer mehr klar: Sylt steuert auf einen Abgrund zu. Es wird Zeit, dass sich etwas verändert!

Sylt: Pendler versinken im Streik-Chaos

Gerade Sylt war massiv von den letzten drei GDL-Streiks betroffen. Für Pendler zum Festland (und vice versa) bedeutet das Stress hoch zehn, aber vor allem: Überlebenskampf. Wie kommt man zur Arbeit? Oder eher – kommt man überhaupt zur Arbeit? Und es hat kein Ende: vom 12. März bis zum 14. März steht schon der nächste Streik vor der Tür – wegen Bauarbeiten der Deutschen Bahn fahren weder der Autozug Sylt noch der DB Sylt Shuttle (>>> hier mehr lesen).

Kein Wunder, dass der Frust der Pendler immer mehr zunimmt. Viele fordern Lösungen – wie zum Beispiel eine neue Auto-Verbindung zum Festland. Das Vertrauen der Anwohner auf die Deutsche Bahn ist mittlerweile im Keller – doch die Gemeinde Sylt zieht hier nicht am selben Strang. Auf Anfrage von MOIN.DE gibt sie zwar an, den „Frust der Menschen in diesem Kontext“ zu teilen, für sie komme ein Autodamm aber nicht infrage.

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Sylt: Fachkräftemangel vs. Tourismus-Millionen-Projekt

Neben verärgerten Pendlern bergen die GDL-Streiks und die resultierende Abgeschnittenheit der Insel vor allem eine Folge: den Fachkräftemangel. Sylter Geschäfte haben es zunehmend schwerer, sich über Wasser zu halten – wenn dann noch dringend benötigtes Personal ausfällt, weil die Bahn mal wieder streikt, dann war’s das mit Prost Mahlzeit. Zuletzt sorgte die Schließung der Niebüller Backstube für wahre Furore. Insulaner versuchten ihre Herzens-Bäckerei mit einer Petition zu retten – doch jede Hilfe kam zu spät. Die Bäckerei selbst verwies bei ihrer Schließung auf Personalmangel und Marschbahn-Verdruss.

Doch während die Insulaner auf die Barrikaden gehen und Geschäfte der Reihe nach schließen, investiert die Gemeinde munter weiter in millionenschwere Bauprojekte – die hauptsächlich den Tourismus fordern. Momentan entsteht der „Dünenpark“, ein 300-Millionen-Euro-Projekt. Bereits das dritte Großbauprojekt, bei dem einzigartige Natur auf der Insel zerstört wird. Neben 62 Ferienhäusern entstehen darin wenigstens auch 300 Wohneinheiten für Insulaner. Laut Anwohnern wird die Insel aber „zum Beton- und Betten-Ort“ (>>> hier mehr).


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Der Frust der Insulaner und die Konsequenzen der Abgeschnittenheit sollten eine Warnung für die Insel und ihre Unternehmen sein. Sollte die Abwanderung zum Trend werden, steht Sylt vor einem Trümmerhaufen.