Am Donnerstagabend (9. März) kam es zu einem grausamen Blutbad in Hamburg-Alsterdorf. In dem Königsreichsaal der Zeugen Jehovas hat eine Schießerei stattgefunden. Dabei wurden acht Menschen getötet (Stand 10.03 18 Uhr) und weitere Personen verletzt (MOIN.DE berichtete).
Ein Familienvater aus Hamburg-Alsterdorf schildert gegenüber MOIN.DE, wie er die Amoktat erlebte und wie er und seine Familie aktuell sich fühlen.
Hamburg-Alsterdorf: „Nun haben wir immer Angst“
Ein Anwohner, der eigenen Angaben zufolge seit vier Jahren in der Nähe der Zeugen Jehovas wohnt, erzählt von der schrecklichen Nacht: „Ich hatte den Kopfhörer in meinen Ohren und habe eine Reportage geschaut. Meine Frau machte mich aufmerksam und meinte, es gibt komische Geräusche. Ich machte das Fenster auf, um zu gucken, aber es herrschte Ruhe. Danach kamen wieder unangenehme Geräusche, dann Ruhe und dann kamen nochmal Geräusche. Danach kamen die Einsatzkräfte“, erzählt Tavor Kyek gegenüber MOIN.DE.
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Dass er in Hamburg-Alsterdorf wohnt, versetzte seine Freunde und Familie in Angst. „In der Nacht war mein Handy voll mit Nachrichten von Freunden und Familien. Sie haben sich Sorgen gemacht“, so der Familienvater.
Mit der Zeugen-Jehovas-Gemeinde habe Kyek keinen Kontakt gehabt. „Trotzdem sind wir erschüttert und fühlen uns nun unsicher. Wir haben Angst. Meine Frau überlegt sogar, unsere Tochter in die Ferienbetreuung zu bringen“, berichtet Tavor Kyek.
Der Anwohner brachte eine Kerze und stellte sie vor der Kirche auf. Doch er fühlt sich in „absoluter Unsicherheit.“ Und fragt nun, wo solch ein Vorfall womöglich ebenfalls passieren könne? „Wenn ich zum Beispiel einkaufen gehe, kommt einer um die Ecke und erschießt wahllos die Menschen. Man fühlt sich nun nirgendwo sicher“, schildert Tavor Kyek.
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Eigentlich sei diese Gegend kinderfreundlich und ruhig. „Das ist grauenhaft, dass so was in der Nähe passiert“, erzählt der Familienvater während ihm die Tränen in die Augen schießen.