In Hamburg-Alsterdorf kam es am Donnerstagabend (9. März) gegen 21 Uhr zu einem schrecklichen Blutbad. Dabei wurden acht Menschen getötet. Es ereignete sich in einer Kirche der Zeugen Jehovas (>>hier mehr zum Tatort). Laut der Internetseite der Zeugen Jehovas soll zur Tatzeit in der Kirche eine von zwei wöchentlichen Zusammenkünften stattgefunden haben.
Die Zeugen Jehovas zeigten sich nach der Tat „tief betroffen“. „Unser tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer sowie den traumatisierten Augenzeugen. Die Seelsorger der örtlichen Gemeinde tun ihr Bestes, ihnen in dieser schweren Stunde Beistand zu leisten“, heißt es in einem Statement auf der Website der Gemeinschaft. Doch wer sind die Zeugen Jehovas, die in Hamburg-Alsterdorf Opfer der grausamen Tat wurden?
Hamburg-Alsterdorf: Daran glauben Zeugen Jehovas
Die Zeugen Jehovas sind eine christliche Gemeinschaft mit eigener Bibel-Auslegung. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den USA gegründet. Unter dem Nazi-Regime war die Glaubensgemeinschaft verboten und wurde verfolgt.
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Die Anhänger, die auch „Verkünder“ genannt werden, glauben an Jehova als „allmächtigen Gott und Schöpfer“ und sollen sich strengen Vorschriften unterwerfen. So dürfen Zeugen Jehovas nur andere Zeugen heiraten, daten darf nur, wer alt genug ist, zu heiraten und Scheiden dürfen sich nur Paare, bei denen ein Partner fremdgegangen ist.
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Sie sind davon überzeugt, dass eine neue Welt bevorsteht und sie als auserwählte Gemeinde gerettet werden. Zeugen Jehovas sind bei vielen wohl bekannt dafür, dass sie von Tür zu Tür gehen und Flyer verteilen, oder an Bahnhöfen mit kleinen Ständen stehen. Für sie ist Missionierung sehr wichtig. Sie glauben, dass es ihre Pflicht ist, andere Menschen über ide „Wahrheit“ über Gott und die Bibel aufzuklären und möglichst viele für ihren Glauben zu gewinnen. Weltweit haben die Zeugen Jehovas etwa acht Millionen Mitglieder. Die „Weltzentrale“ ist in New York. Die deutsche Gemeinschaft mit weniger als 200.000 Mitgliedern gehört zu den größten in Europa.
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Zeugen Jehovas unterscheiden sich in vielen Punkten von anderen Christen. So feiern sie kein Weihnachten und kein Ostern, weil sie der Meinung sind, diese Feiertage seien heidnischen Ursprungs. Auch lehnen Zeugen Jehovas Bluttransfusionen ab, da dies gegen biblische Lehren verstoße.
Zeugen Jehovas in Hamburg
Die Versammlungen der Zeugen Jehovas finden in Königsreichssälen statt. Die Räumlichkeiten werden von den lokalen Gemeinden errichtet und unterhalten. Sie dienen als Treffpunkt für Gottesdienste und andere Zusammenkünfte – so auch der Königsreichsaal in Hamburg-Alsterdorf. Neben dem Standort gibt es noch sechs weitere Königreichssäle in Hamburg.
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